UNRWA: 150.000 Menschen in Gaza auf der Flucht

Eine israelische Großoffensive soll heute eine Massenflucht unter bereits zuvor vertriebenen Bewohnern und Bewohnerinnen des Gazastreifens ausgelöst haben. Zehntausende flohen Berichten zufolge aus den Bezirken Nuseirat, Bureidsch und Maghasi im Zentrum des dicht besiedelten Küstengebiets. Das UNO-Palästinenser-Hilfswerk UNRWA sprach von mehr als 150.000 Menschen.

Die Organisation bezeichnete die Evakuierungsanordnungen Israels als „gewaltsame Vertreibung“. Die israelische Armee forderte angesichts vorrückender Panzer zum Verlassen der Kampfgebiete auf.

Viele Menschen, die zuvor aus dem Norden in die Mitte des Gazastreifens geflohen waren, versuchten, sich in der bereits völlig überfüllten Stadt Deir al-Balah in Sicherheit zu bringen. Sie suchten Schutz in provisorischen Lagern.

Hamas-Behörde: 210 Tote bei israelischen Angriffen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen wurden nach Angaben der von der radikalislamischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde in den vergangenen 24 Stunden 210 Palästinenser getötet.

Hunderte weitere Ausländer verlassen Gazastreifen

Die Ausreisen von Ausländerinnen und Ausländern sowie Palästinenserinnen und Palästinensern mit doppelter Staatsbürgerschaft aus dem Gazastreifen gehen indes weiter. Heute sollten Hunderte aus dem abgeriegelten Küstenstreifen nach Ägypten ausreisen, wie aus einer Liste der palästinensischen Grenzbehörde am Grenzübergang Rafah hervorging.

Im Gazastreifen befindet sich nach wie vor der österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger Tal Shoham. Er wird allerdings wohl von der Hamas als Geisel festgehalten. Wie die „Kleine Zeitung“ und „Österreich“ berichteten, bemüht sich der außenpolitische Sonderberater von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), Peter Launsky-Tieffenthal, um die Befreiung des 38-jährigen Shoham.