Tod von 70-jähriger Geisel in Gazastreifen bestätigt

Eine 70 Jahre alte israelische Geisel ist nach Informationen des Kibbuz Nir Oz, dem sie angehört hat, von der islamistischen Hamas ermordet worden. Der Tod der Frau, die auch die US-amerikanische und die kanadische Staatsbürgerschaft besaß, wurde erst jetzt bekannt, wie der Kibbuz und das Forum der Geiselfamilien gestern mitteilten.

Die 70-Jährige sei beim Überfall der Hamas auf das südisraelische Grenzgebiet am 7. Oktober tödlich verletzt worden, hieß es weiter. Ihre Ermordung konnte aber erst jetzt bestätigt werden.

Biden äußert Betroffenheit

Bisher galt sie als die letzte Geisel mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft, die noch in der Gewalt der Hamas vermutet wurde. US-Präsident Joe Biden äußerte sich erschüttert. „Diese tragische Entwicklung trifft uns tief“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme Bidens.

Der 72 Jahre alte Ehemann der Getöteten, ein israelisch-amerikanischer Doppelstaatsbürger, war vergangene Woche für tot erklärt worden. Das Ehepaar war am 7. Oktober durch Schüsse von Hamas-Terroristen schwer verletzt worden, die Frau hatte telefonisch noch um Hilfe gerufen. Diese traf jedoch nicht ein.

Demos gegen Krieg und für Geiselfreilassung

In der Küstenmetropole Tel Aviv demonstrierten laut der Zeitung „Haaretz“ gestern Abend erneut Hunderte Menschen gegen den Gaza-Krieg. Sie forderten ein Ende der Kämpfe in dem palästinensischen Küstengebiet, die Freilassung der dort festgehaltenen Geiseln sowie ein Ende der israelischen Besatzung.

Vor dem Parlament in Jerusalem demonstrierten der Zeitung zufolge zudem Hunderte junge Menschen, die aus Orten in der Nähe des Gazastreifens stammen, für die Freilassung der Geiseln.