US-Museum darf Schiele aus Grünbaum-Sammlung behalten

Im Herbst haben US-Behörden Werke von Egon Schiele aus der ehemaligen Sammlung des Kabarettisten und Kunstsammlers Fritz Grünbaum, der 1941 im Konzentrationslager Dachau starb, beschlagnahmt. Einige namhafte Institutionen, zu deren Bestand die Werke gehört hatten, gaben diese freiwillig an die Erben Grünbaums zurück. Nicht so das Art Institute of Chicago, das nach einem Urteil nun eine Zeichnung Schieles behalten kann, wie „Die Presse“ (Samstag-Ausgabe) berichtete.

die aquarellierte Zeichnung „Der russische Kriegsgefangene“ von Egon Schiele
IMAGO/Historical Views

Laut Bericht hat ein New Yorker Richter entschieden, dass die Arbeit infolge der Einstellung des Verfahrens wegen Verjährung nicht an die Erben restituiert werden muss. Dabei handelt es sich um die aquarellierte Zeichnung „Der russische Kriegsgefangene“ von 1916. „Wir freuen uns, dass das Gericht unsere rechtmäßige Eigentümerschaft bestätigt“, zitierte „Die Presse“ das Art Institute of Chicago.

Das Urteil dürfte auch zwei Wiener Museen interessieren. Denn die Rechtsvertreter der Erben Grünbaums hatten im Herbst auch auf eine Klage in New York gegen die Republik bzw. das Leopold Museum und die Albertina „auf Feststellung des Eigentums und Herausgabe“ von insgesamt zwölf Schiele-Werken verwiesen. Sowohl die grüne Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer als auch das Leopold Museum hatten damals auf APA-Anfrage keinen Handlungsbedarf gesehen.