Israel: Hamas-Kommandanten vom 7. Oktober getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Kommandanten der islamistischen Hamas getötet, der bei dem Terrorangriff auf israelische Grenzorte am 7. Oktober führend beteiligt gewesen sein soll.

Der Kommandant der Einheit „Nuchba“ (Deutsch: Elite) in Deir al-Bala im zentralen Abschnitt des Gazastreifens sei bei einem Luftangriff getötet worden, teilte Israels Militär mit. Von der Hamas gab es dazu zunächst keine Reaktion.

In der Stellungnahme der Armee hieß es, der Kommandant habe am 7. Oktober „Hamas-Terroristen befehligt, die den brutalen Angriff auf den Kibbuz Kissufim verübten“. Er habe die Angreifer auch zu anderen Grenzorten wie Be’eri und Nirim geführt. Auch nach dem Massaker am 7. Oktober sei er an Kämpfen gegen israelische Soldaten im Gazastreifen beteiligt gewesen.

Raketen auf Israel und Beschuss in Gaza zu Jahreswechsel

Das neue Jahr hat in Israel mit Raketenangriffen der Hamas und im Gazastreifen mit weiterem Beschuss durch die israelische Armee begonnen. Die Angriffe auf den Süden Israels und die Stadt Tel Aviv begannen genau um Mitternacht (Ortszeit, 22 Uhr MEZ), wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Bei nächtlichen Angriffen der israelischen Armee im Gazastreifen starben nach palästinensischen Angaben mindestens 24 Menschen.

Das israelische Militär bestätigte die Raketenangriffe aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und den Süden des Landes, machte zunächst aber keine Angaben zu möglichen Opfern und Schäden. In Tel Aviv wurden die Raketen den AFP-Journalisten zufolge vom Flugabwehrsystem abgefangen.

Hamas bekennt sich zu Raketenangriffen

Viele der Menschen, die sich für Silvesterfeiern auf den Straßen versammelt hatten, versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Der militärische Flügel der Hamas, die Essedin al-Kassam-Brigaden, bekannte sich in einem Video in Onlinenetzwerken zu den Angriffen.

Dutzende Tote in Gaza

Bei israelischen Angriffen in Gaza kamen laut palästinensischen Angaben gestern mindestens 35 Menschen ums Leben. Nach Berichten der palästinensischen Nachrichtenagentur WAFA wurde auch ein ehemaliger Minister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Scheich Jussef Salama, getötet. Ein israelischer Armeesprecher sagte, ohne genaue Koordinaten des Vorfalls könne er sich nicht dazu äußern.

Die Armee entdeckte im Gazastreifen nach eigenen Angaben weitere Tunnelanlagen und ein Waffenlager in einem Kindergarten. Nach UNO-Angaben befinden sich wegen der Kämpfe 85 Prozent der 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens auf der Flucht. Das Risiko für Krankheiten und eine Hungersnot wächst.