Die japanische Behörden warnten aber, die Bevölkerung solle weiter an sicheren Orten bleiben und nicht in ihre Häuser zurückkehren, vor allem, wenn sich diese in Küstennähe befinden. Es war die erste große Tsunamiwarnung seit 2011, als schwere Erdstöße und ein nachfolgender Tsunami zur Atomkatastrophe in Fukushima führten. Auch auf der gegenüber Japan gelegenen koreanischen Halbinsel sowie im Osten Russlands wurden in der Folge Tsunamiwarnungen ausgegeben.
Zudem war es das schwerste Erdbeben in Japan seit 2018 und das schwerste in der Region der Halbinsel Noto seit Aufzeichnungsbeginn 1885. Ministerpräsident Fumio Kishida zufolge waren die am schwersten betroffenen Gebiete für die Rettungskräfte nur schwer zugänglich, er verwies auf zerstörte Straßen. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein.
Häuser eingestürzt
Japanische Fernsehsender berichteten von Flutwellen von mehr als einem Meter. Die Menschen wurden eindringlich aufgerufen, sich auf Anhöhen oder Gebäuden in Sicherheit zu bringen.
Starkes Erdbeben in Japan
Ein Erdbeben hat am Neujahrstag Japan erschüttert. Wie der öffentlich-rechtliche japanische TV-Sender NHK mitteilte, traf das Beben mit einer vorläufigen Stärke von 7,6 den Norden Zentraljapans. Vor einem mehrere Meter hohen Tsunami wurde gewarnt.
Dutzende Häuser stürzten durch die starken Erschütterungen ein. Die Regierung berichtete von sechs Fällen in der Stadt Wajima auf der Halbinsel Noto, bei denen Menschen lebendig unter Trümmern begraben wurden. In der Stadt brach zudem ein großes Feuer aus. In Atomkraftwerken habe es jedoch keine Unregelmäßigkeiten gegeben.
Erschütterungen in Tokio spürbar
Am Neujahrstag um 16.10 Uhr (8.10 MEZ) meldete die japanische Wetterbehörde eine starke Erschütterung der Stärke 7,6. Sie ereignete sich in sehr geringer Tiefe, das Epizentrum lag in der am Japan-Meer gelegenen Region der Halbinsel Noto. Das Beben war von Hokkaido im Norden Japans bis zur südwestlichen Hauptinsel Kyushu zu spüren.
Die Regionen wurden im Verlauf von weiteren Erschütterungen heimgesucht. Straßen wurden aufgerissen, in einer Fabrik brach ein Feuer aus, in einzelnen Geschäften fielen die Waren aus den Regalen. In 34.000 Haushalten in Ishikawa und anderen Präfekturen fiel der Strom aus. Es gab Berichte über geplatzte Wasserleitungen. In der betroffenen Region herrschen derzeit winterliche Temperaturen. Armeeangehörige wurden zu Bergungsarbeiten in die Region Ishikawa gesandt.
Auch im Raum der Millionenhauptstadt Tokio gerieten Gebäude ins Schwanken. Hochgeschwindigkeitszüge wurden vorübergehend gestoppt. Die nationale meteorologische Behörde warnte für die Woche vor weiteren starken Beben, vor allem in den nächsten zwei, drei Tagen.
Im Vergleich zur Tsunamikatastrophe in Japan im März 2011 fielen die Flutwellen in dem Land diesmal deutlich geringer aus. Damals hatte ein Beben der Stärke neun einen gewaltigen Tsunami ausgelöst, der weite Gebiete im Nordosten verwüstete und rund 20.000 Menschen in den Tod riss. Im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi kam es zu einem Super-GAU. Japan ist eines der am stärksten von Beben gefährdeten Länder der Welt.