Zehntausende bei Demo in Istanbul gegen Israel und PKK

In Istanbul haben heute Zehntausende Menschen gegen das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen sowie gegen die Gewalt der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gegen türkische Soldaten demonstriert. Die Kundgebung begann im Anschluss an das Morgengebet in den Moscheen der Großstadt. Dazu aufgerufen hatte ein Bündnis aus mehr als 300 Organisationen. Darunter war eine Stiftung, der auch Bilal Erdogan, Sohn von Staatschef Recep Tayyip Erdogan, angehört.

Demonstrationen in Istanbul gegen die PKK und für Palästina
Reuters/Dilara Senkaya

Die Demo stand unter dem Motto „Barmherzigkeit für unsere Märtyrer, Unterstützung für Palästina und Fluch gegen Israel“. Die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu sprach von „Hunderttausenden“ Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Mit türkischen und palästinensischen Flaggen marschierten die Demonstrierenden zur Galata-Brücke über das Goldene Horn. Sie riefen Parolen wie „Mörder Israel, raus aus Palästina“ und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) und warfen sowohl der PKK, die seit Jahrzehnten den türkischen Staat bekämpft und einen unabhängigen Kurdenstaat bzw. eine Autonomie erreichen will, als auch Israel „Terrorismus“ vor.

Präsidentensohn ergriff das Wort

Bilal Erdogan ergriff vor der Menge das Wort. „Unsere Gebete sind unsere besten Waffen, um aus dem Dunkeln zu treten. Gegrüßet sind unsere heiligen Märtyrer, die unseren Weg erhellen.“ Der 42-jährige Präsidentensohn fügte hinzu, dass er in Gazastreifen, im Westjordanland und in Jerusalem gewesen sei. „Die Menschen dort setzen ihre Hoffnungen in die Türkei und in Recep Tayyip Erdogan“, versicherte Bilal Erdogan.