Luftalarm in Ukraine: Schwerer Angriff auf Kiew

In der Ukraine hat es heute Früh einen landesweiten Luftalarm gegeben. Über den Messengerdienst Telegram warnten die ukrainischen Luftstreitkräfte vor russischen Raketenangriffen und forderten die Bevölkerung auf, sich in Sicherheit zu bringen.

„Insgesamt sind 16 strategische Bomber vom Typ Tu-95MS in der Luft. Ignorieren Sie nicht den Luftalarm! Begeben Sie sich in die Schutzräume“, hieß es. „Viele Raketen“ seien Richtung Kiew unterwegs, darunter mehrere Hyperschallraketen des Typs Kinschal.

Explosionen in Kiew

In der Hauptstadt waren laut Berichten von Einwohnern und Einwohnerinnen laute Explosionen zu hören. In mehreren Stadtteilen gebe es Stromausfälle, schrieb Bürgermeister Witali Klitschko auf Telegram, es wurden weitere Anlagen der zivilen Infrastruktur getroffen. Es gab zudem einige Verletzte.

Auch aus anderen Landesteilen, zum Beispiel aus dem östlichen Charkiw, wurden Luftangriffe gemeldet. Dort wurde zumindest ein Mensch getötet, mehr als 20 Personen verletzt. Bis Mittag wurden mindestens vier Tote gemeldet.

Im NATO-Mitgliedsland Polen werden die Angriffe genau beobachtet. Zur Sicherheit seien je zwei Kampfjets vom Typ F-16 der polnischen und der US-Luftstreitkräfte aufgestiegen, teilte ein Kommando der Streitkräfte auf X (Twitter) mit. Erst am Freitag war laut Angaben des polnischen Generalstabs eine russische Rakete für drei Minuten in den polnischen Luftraum eingedrungen, bevor sie ihn Richtung Ukraine wieder verließ.

Russland verstärkt Angriffe

Bereits in der Nacht gab es in mehreren ukrainischen Städten, darunter Kiew, Luftalarm. Der Bürgermeister von Mykolajiw im Süden des Landes erklärte, die ukrainischen Luftstreitkräfte hätten Drohnen abgeschossen, deren Trümmer einen Brand verursacht hätten. Die Luftstreitkräfte gaben an, in der Nacht 35 im Iran produzierte Schahed-Drohnen abgewehrt zu haben.

Gestern hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, die Angriffe auf militärische Ziele in der Ukraine als Reaktion auf Kiews Angriff auf die russische Stadt Belgorod verstärken zu wollen. Bei dem Angriff auf Belgorod waren am Samstag 25 Menschen getötet worden. Am Tag davor gab es den laut der Ukraine größten Luftangriff Russlands auf das Land, dabei kamen laut letzten Angaben 45 Menschen ums Leben.