Moskau und Kiew tauschen nach Monaten wieder Gefangene aus

Erstmals seit Monaten haben Russland und die Ukraine wieder Gefangene ausgetauscht. In nahezu gleichzeitig veröffentlichten Erklärungen gaben beide Seiten gestern bekannt, dass jeweils mehr als 200 eigene Soldaten ins Heimatland zurückgekehrt seien. Nach Angaben Moskaus war der Austausch das „Ergebnis eines schwierigen Verhandlungsprozesses“, der mit Hilfe der Vereinigten Arabischen Emirate erfolgt sei.

Es seien 248 russische Soldaten freigekommen, vermeldete das Verteidigungsministerium in Moskau auf Telegram. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte seinerseits in Kiew, „mehr als 200 unserer Soldaten und Zivilisten sind aus russischer Gefangenschaft zurückgekehrt“.

Die Ukraine habe während des Krieges bereits 2.828 ihrer Bürger und Bürgerinnen aus russischer Gefangenschaft zurückgeholt, sagte der Sprecher des Militärgeheimdienstes HUR, Andryj Jussow. Nach Kiewer Angaben sollen sich über 4.000 Ukrainer noch in russischer Gefangenschaft befinden.

Prozess geriet zuletzt ins Stocken

Es ist der erste offiziell vermeldete Gefangenenaustausch seit mehreren Monaten. Seit Beginn des Krieges vor fast zwei Jahren haben beide Seiten mehrmals solche Aktionen vereinbart und vorgenommen. In der zweiten Hälfte vergangenen Jahres geriet dieser Prozess aber ins Stocken.