Rotes Meer: UNO fordert Ende der Huthi-Angriffe auf Schiffe

Der UNO-Sicherheitsrat ruft die Huthi-Rebellen im Jemen auf, ihre Angriffe auf die Schifffahrt im Roten Meer und im Golf von Aden einzustellen. Diese seien illegal und bedrohten die regionale Stabilität, die Freiheit der Schifffahrt und die weltweite Nahrungsmittelversorgung, sagte Chris Lu, Vertreter der USA bei den Vereinten Nationen (UNO).

Gleichzeitig forderte der Rat die Freilassung des von Japan betriebenen und mit einer israelischen Firma verbundenen Frachtschiffes „Galaxy Leader“ und seiner Besatzung, das die Gruppe am 19. November gekapert hatte.

18 Logistikunternehmen meiden Rotes Meer

Nach mehreren Angriffen meiden nach Angaben der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) 18 Logistikunternehmen die Route durch das Rote Meer. Es handle sich um eine „beträchtliche Anzahl von Unternehmen“, die bereits beschlossen hätten, ihre Schiffe um Südafrika herum umzuleiten, sagte IMO-Generalsekretär Arsenio Dominguez gestern vor dem Weltsicherheitsrat in New York.

Ziel sei es, „die Angriffe auf Schiffe und natürlich auch die Auswirkungen, die sich insbesondere auf Seeleute ergeben, zu verringern“, so Domiguez.

Die Huthi-Rebellen greifen seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Schiffe im Roten Meer an, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Für den Welthandel gilt das Rote Meer als einer der wichtigsten Schifffahrtswege, weil es das Mittelmeer über den Sueskanal in Ägypten mit dem Indischen Ozean verbindet.

Seefrachtraten steigen

Unterdessen steigen die Kosten für Seefracht sprunghaft an. Die Raten zwischen Asien und Nordeuropa haben sich nach Angaben der internationalen Frachtbuchungsplattform Freightos in dieser Woche auf über 4.000 Dollar pro Container mehr als verdoppelt. Zwischen Asien und dem Mittelmeer-Raum stiegen sie auf 5.175 Dollar.

Einige große Reedereien haben für Mitte des Monats Raten von über 6.000 Dollar für Mittelmeer-Sendungen angekündigt. Zuschläge von 500 Dollar bis zu 2.700 Dollar pro Container könnten die Gesamtpreise weiter in die Höhe treiben, erklärte Freightos.