Eine Frau schaufelt ihre Einfahrt vom Schnee frei
IMAGO/TT/Fredrik Sandberg
Extreme Kälte in Nordeuropa

Auch Österreich steht Wintereinbruch bevor

Das neue Jahr hat im Norden Europas mit extremer Kälte begonnen: In Schweden und Finnland wurden diese Woche teilweise weit unter minus 30 Grad Celsius gemessen. Während es in Skandinavien gegen Wochenende etwas wärmer wird, steht Österreich der nächste Wintereinbruch bevor. In der Nacht auf Sonntag sinken Schneefallgrenze und Temperaturen, die kommende Woche wird im ganzen Land frostig, so die ORF-Wetterredaktion.

Schon am Samstag soll es verbreitet teils anhaltenden Niederschlag geben, in ganz Österreich wird es durchwegs trüb mit Regen oder Schneefall. In der Nacht von Dreikönig auf Sonntag sinken die Temperaturen im ganzen Land, und für den Großteil des Landes kündigt sich Schneefall an.

Zu Beginn der Woche bleibt es kalt, in vielen Regionen mit Dauerfrost und gebietsweise weiterhin Schneefall, etwa in Ober- und Niederösterreich und in der Steiermark. Die erwarteten Höchstwerte liegen dann meist nur zwischen minus neun und minus ein Grad, in Osttirol und Kärnten bei bis zu plus zwei Grad.

Eine Frau auf der verschneiten Mariahilferstraße
APA/Georg Hochmuth
Überdurchschnittlich viel Schnee gab es heuer in Österreich bereits im Dezember

Minus 43,6 Grad in Schweden gemessen

Wie das schwedische meteorologische Institut SMHI am Mittwoch auf X (Twitter) mitteilte, wurden in der nordschwedischen Ortschaft Kvikkjokk in Lappland minus 43,6 Grad Celsius gemessen. In der nordöstlichen Stadt Umea fielen die Temperaturen auf minus 30,7 Grad Celsius, den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Alle Personenzüge in den Norden von Umea wurden wegen der Gefahr des Kälteeinbruchs bis Donnerstag ausgesetzt, berichtete der schwedische öffentlich-rechtliche Rundfunk SVT.

Das schwedische meteorologische Institut erklärte die Kältewelle mit einem Hochdruckgebiet über dem Nordosten Schwedens und dem Norden Finnlands. „Es ist die tiefste Temperatur, die wir bisher in diesem Winter hatten, und im Norden wird es weiterhin ziemlich kalt bleiben“, sagte der SVT-Meteorologe Nils Holmqvist. An den schwedischen Kälterekord – im Februar 1966 war das Thermometer an einer offiziellen Wetterstation in Vuoggatjalme auf minus 52,6 Grad abgerutscht – reichte die Kälte bisher aber noch nicht heran.

Ganz Finnland zitterte bei unter minus 20 Grad

Auch im benachbarten Finnland hält das eisige Wetter an: Nach Angaben der dortigen Meteorologen war es am Mittwochvormittag im ganzen Land rund minus 20 bis minus 35 Grad kalt.

Im Bergmassiv Pallastunturi im finnischen Teil von Lappland kam es im Zuge der Kälte zu einem Lawinenunglück: Wie die zuständige Polizei mitteilte, wurden eine Frau und ihr minderjähriges Kind am Dienstag bei einer Skiwanderung von einer Schneelawine erfasst. Die Mutter wurde am späten Abend tot entdeckt, das Kind wurde am Mittwoch weiter vermisst. Zum Zeitpunkt des Unglücks hatte es demnach bei Temperaturen um die minus 23 Grad kräftig geweht.

Passagiere mussten Nacht auf Fähre verbringen

In der Nacht auf Mittwoch mussten wegen des stürmischen Winterwetters rund 900 Passagiere auf der Fähre zwischen Oslo und Kopenhagen übernachten. Die Fähre konnte aufgrund der Windverhältnisse erst in der Früh in Kopenhagen anlegen.

Mehr als ein Meter Schnee innerhalb von nur zwei Tagen sorgten im südnorwegischen Arendal für gröbere Beeinträchtigungen. Schulen und Kindergärten wurden geschlossen, Postzustellung und Müllabfuhr eingestellt. Auch in Kristiansand rieten die Behörden den Bewohnerinnen und Bewohnern, zu Hause zu bleiben und wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten.

Verkehrsbehinderungen in Dänemark

In Dänemark lagen am Donnerstag stellenweise bis zu 50 Zentimeter Schnee. Laut dänischem Wetterinstitut war das die größte Schneehöhe seit 13 Jahren. Auf der Autobahn E45 rund um Aarhus und Randers erstreckte sich zeitweise ein Stau auf über 30 Kilometern. Viele Fahrzeuge standen mehr als 20 Stunden still. Der Stau war entstanden, nachdem ein Lastwagen am Mittwoch verunglückt war. Die dänische Polizei rief Autofahrer in der Gegend dazu auf, ihre Autos aufgrund der schwierigen Wetterverhältnisse stehen zu lassen.