USA: Russland setzte Raketen aus Nordkorea ein

Russland hat nach Angaben der US-Regierung Raketen aus Nordkorea im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte gestern im Weißen Haus, nach US-Informationen habe Pjöngjang kürzlich ballistische Raketenwerfer und mehrere ballistische Raketen an Moskau geliefert.

Über den Jahreswechsel hätten russische Streitkräfte mehrere dieser Raketen auf die Ukraine abgefeuert. Man werde das im UNO-Sicherheitsrat zur Sprache bringen, kündigte er an. Dort hat Russland ein Vetorecht. Eine Stellungnahme aus Moskau oder Pjöngjang liegt nicht vor.

Kirby: Verletzung von UNO-Sanktionen

Die nordkoreanischen Waffenlieferungen an Russland stellten eine Verletzung der gegen das ostasiatische Land verhängten UNO-Sanktionen dar, betonte er.

Laut Kirby wurde eine der nordkoreanischen Raketen am 30. Dezember auf die Südukraine abgefeuert. Das Geschoß sei in einem freien Feld in der Region Saporischschja gelandet. Am 2. Jänner hätten die russischen Streitkräfte gleich „mehrere“ nordkoreanische Raketen bei heftigen Luftangriffen eingesetzt. Der Sprecher fügte hinzu, dass Russland auch Raketen vom Iran einzukaufen plane.

Die USA hatten bereits in den vergangenen Monaten von nordkoreanischen Rüstungslieferungen an Russland berichtet. Russland verbraucht in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine riesige Mengen an Waffen und Munition und kommt Fachleuten zufolge mit deren Produktion im eigenen Land nicht hinterher.

Experte: „Schmuggelmaschine rennt umgekehrt“

Zwischen Russland und Nordkorea bestehe – wie auch zwischen Russland und dem Iran – schon relativ lange eine Rüstungskooperation, sagte Militärstratege Gustav Gressel von der Denkfabrik European Council on Foreign Relations (ECFR) im ZIB2-Interview. Diese sei früher verdeckt vonstatten gegangen.

„Da wurden einzelne Triebwerke, Subkomponenten etwa für ballistische Raketen, nach Nordkorea verfrachtet, dort umbemalt und dann als nordkoreanisches Produkt an die Welt verkauft“, so der Experte. „Jetzt rennt diese Schmuggelschiene umgekehrt“, sagte er weiter.