US-Militär tötet proiranische Milizionäre im Irak

Das US-Militär hat nach eigenen Angaben in der irakischen Hauptstadt Bagdad zwei Mitglieder einer mächtigen proiranischen Miliz getötet, darunter einen Kommandeur. Das teilte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, gestern in Washington mit. Es habe sich um einen Akt der Selbstverteidigung gehandelt, da der Kommandeur aktiv an der Planung und Durchführung von Anschlägen gegen US-Kräfte beteiligt gewesen sei.

Details nannte Ryder nicht. Er betonte aber, es seien keine Zivilisten verletzt worden. Die Attacke sei „notwendig“, „angemessen“ und „verhältnismäßig“ gewesen.

Irak: „Terroristische Handlungen“

Aus irakischen Sicherheitskreisen hieß es, der Luftangriff habe im Osten Bagdads eine Einrichtung der Volksmobilisierungskräfte getroffen. Sechs weitere Milizionäre seien verletzt worden. Ein Sprecher der irakischen Armee kritisierte die Aktion scharf und sagte, der „ungerechtfertigte“ Angriff mit einer Drohne unterscheide sich nicht von „terroristischen Handlungen“.

Der Pentagon-Sprecher wollte sich trotz mehrerer Nachfragen von Reportern nicht zu der Kritik äußern oder dazu, ob die irakische Regierung vorab informiert worden sei. Auch andere Fragen zu Details und Hintergründen des Angriffs ließ er unbeantwortet.

In proiranischen Propagandakanälen war von der Tötung zweier ranghoher Anführer die Rede. Ein miliznaher TV-Sender berichtete von einem Angriff mit drei Raketen. Ministerpräsident Mohammed al-Sudani rief den Nationalen Sicherheitsrat zusammen, um über den Angriff zu beraten.