Unternehmer Günther Fielmann ist tot

Der Gründer und langjährige Chef der Optikerkette Fielmann, Günther Fielmann, ist im Alter von 84 Jahren gestorben. Der Unternehmer sei „in seinem Wohnort Lütjensee in Schleswig-Holstein im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen“, teilte das Unternehmen heute mit. Demnach starb er am Mittwoch. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) würdigte den Ehrenbürger des Bundeslandes als „genialen Ideengeber“.

Günther Fielmann
APA/dpa/Bodo Marks

Kunden im Mittelpunkt

Der ausgebildete Augenoptiker hatte 1972 in Cuxhaven seine erste Filiale eröffnet. Sein Unternehmen sei aus der Idee heraus entstanden, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen und die „soziale Stigmatisierung“ gesetzlich Versicherter durch die Kassenbrille zu beenden, erklärte die Familie. Fielmann sei überzeugt davon gewesen, dass „kaum ein Accessoire die Wirkung des Menschen auf seine Umwelt mehr beeinflusst als die Brille“.

Das Unternehmen schlüpfte in eine Marktlücke und wuchs stetig, Fielmann wurde zum Milliardär. Seit 1994 ist Fielmann börsennotiert, die Unternehmensanteile blieben mehrheitlich im Besitz des Gründers. 2012 führte dieser sie in eine Familienstiftung über.

Marktführer in Zentraleuropa

Heute hat die Optikerkette nach eigenen Angaben weltweit rund 23.000 Beschäftigte und ist mit knapp 1.100 Niederlassungen in Europa, Asien und den USA präsent. Fielmann ist demnach Marktführer in Zentraleuropa und das drittgrößte Unternehmen der Branche. Markenzeichen der Kette sind noch immer günstige, modische Modelle, die sich alle leisten könnten.

Seine Nachfolge regelte Günther Fielmann frühzeitig, den Vorstandsvorsitz des Fielmann-Konzerns übergab er 2019 an seinen Sohn Marc Fielmann, nachdem er ihn jahrelang als Nachfolger aufgebaut hatte. Dieser würdigte nun das Erbe seines verstorbenen Vaters. Er habe „immer wieder kundenfreundliche Leistungen eingeführt, die es vordem nicht gab“ und die Branche im Dienste der Kundinnen und Kunden „revolutioniert“, so Marc Fielmann.

Fielmann senior galt auch als Kunst- und Naturliebhaber, er war Biobauer und besaß mehrere landwirtschaftliche Betriebe in Schleswig-Holstein. Seit 2016 war er Ehrenbürger seines Heimatbundeslandes, im selben Jahr erhielt er das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.