Verschneite Bäume in den Alpen
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Prognose

Winter nimmt neuen Anlauf

Fünf Wochen nach dem ersten starken Wintereinbruch der Saison kehren nun im Großteil Österreichs Schnee und Kälte zurück. Im Unterschied zum ersten Adventwochenende sind aber dieses Mal nicht die Neuschneemengen besonders bemerkenswert, sondern die zu erwartenden tiefen Temperaturen.

Die vergangenen Wochen waren beim Wetter von einem Auf und Ab geprägt: Auf die intensiven Schneefälle in den ersten Dezembertagen folgte eine überdurchschnittlich milde Wetterphase mit dem Höhepunkt am 26. Dezember, als in Kroisegg im Burgenland sogar frühlingshafte 19 Grad gemessen wurden.

Zudem verstärkte sich diese milde atlantische Strömung zeitweise zu einem Sturm, vor allem in den Tagen vor Weihnachten (Sturmtief „Zoltan“), aber auch am Donnerstag, als an der Station in der Wiener Innenstadt mit 111 km/h die viertstärkste Windböe der immerhin fast 40-jährigen Messgeschichte registriert wurde.

„Charlotte“ und „Hannelore“ bringen Winter zurück

Nun aber stellt sich die Wetterlage um: Das Mittelmeer-Tief „Charlotte“ steuert feuchte Luft ins Land, und zudem macht sich am Rand des Hochs „Hannelore“ mit Zentrum über Skandinavien Kälte auf den Weg nach Österreich.

Im hohen Norden Europas gibt es seit Tagen strengen Frost, in Lappland wurden fast minus 44 Grad registriert. Und dieses riesige Kältereservoir wird nun angezapft, damit werden Anfang nächster Woche auch in Österreich zweistellige Minusgrade keine Seltenheit sein.

Kälte wird seltener

Durch den Klimawandel sind Schnee im Flachland und Dauerfrost schon jetzt ein selteneres Ereignis geworden. Klimaexperte Hans Ressl von GeoSphere Austria meint zur Kälte: „In der aktuellen Klimaperiode 1991 bis 2020 gibt es in Wien noch 17 Eistage (Tage mit Dauerfrost, Anm.) pro Wintersaison. Im Vergleich der Landeshauptstädte verzeichnet Klagenfurt die meisten solcher Tage, nämlich 25. Die wenigsten sind es in Innsbruck, hier sind es elf.“

Feuerwehrmänner im Einsatz
ORF
Kürzlich zog der Sturm mit über 100 km/h durch Wien

Und zur erwarteten Kälte Anfang nächster Woche: „Zum letzten Mal ähnlich kalt war es in Wien am 1. März 2018, damals haben wir auf der Hohen Warte einen Tiefstwert von minus 12,4 Grad registriert, und selbst am Nachmittag wurden nicht mehr als minus 5,5 Grad erreicht.“

Kälte schwächt sich langsam ab

Den Tiefpunkt der Temperaturen erwartet die Wetterredaktion in der klaren Nacht zum Mittwoch, in manchen Regionen sind dann sogar unter minus 20 Grad möglich. Neuschnee ist allerdings ab Dienstag vorerst nicht mehr in Sicht, hoher Luftdruck beschert Österreich viel Sonnenschein.