Serbien und Kosovo legen Streit über Kennzeichen bei

Serbien und der Kosovo haben ihren jahrelangen erbitterten Streit über Autokennzeichen beigelegt: Künftig gilt für serbische und kosovarische Autos freie Fahrt zwischen den Hauptstädten Belgrad und Prishtina. Der kosovarische Ministerpräsident Albin Kurti erklärte gestern auf Facebook, seine Regierung habe „die Entscheidung getroffen, die Einreise von Fahrzeugen mit serbischen Nummernschildern über die Grenze zuzulassen“.

Ende Dezember hatte bereits Belgrad beschlossen, dass im Kosovo zugelassene Autos ab dem 1. Jänner nach Serbien einreisen dürfen, ohne ihr Nummernschild verdecken zu müssen. Kurti teilte weiter mit, die serbische Seite habe das „vollständig“ umgesetzt, somit sei auch seine Regierung dazu bereit. Das Ganze basiere „auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit als Prämisse für die Regelung der Beziehungen zwischen unabhängigen Staaten“.

Bisher mussten in Serbien zugelassene Autos bei der Einreise in den Kosovo serbische Symbole auf ihren Kennzeichen verdeckt haben. Umgekehrt mussten auch die kosovarischen Symbole bei der Einreise nach Serbien verdeckt werden. Mit der Aufhebung dieser Vorschriften legten die Regierungen in Prishtina und Belgrad einen seit Jahren ausgetragenen Streit bei.

Der Kosovo-Beauftragte der serbischen Regierung, Petar Petkovic, erklärte allerdings Anfang der Woche, die Zulassung aller Fahrzeuge sei „eine rein praktische Entscheidung“ und könne „nicht als Anerkennung der einseitig erklärten Unabhängigkeit des sogenannten Kosovo interpretiert werden“.