Israels Armee: Hinreichend Nahrungsmittel im Gazastreifen

Während Hilfsorganisationen im Gazastreifen von einer drohenden Hungersnot sprechen, stellt Israels Armee die Situation anders dar. „Nach unserer Einschätzung, die auf unseren Gesprächen mit den UNO- und anderen humanitären Organisationen beruht, gibt es im Gazastreifen hinlänglich Nahrungsmittel“, sagte Elad Goren von der zuständigen COGAT-Behörde gestern.

„Wir sehen auch einen verbesserten Zugang zu Wasser und Nahrung“. Damit aber mehr Hilfe in das von Israel abgeriegelte Küstengebiet gelangen könne, müssten die UNO- und andere Hilfsorganisationen „dringend“ ihre eigenen Kapazitäten zum Empfang und zur Verteilung der Hilfsgüter aufstocken.

„Gaza ist Ort des Todes geworden“

Der Chef des UNO-Nothilfebüros OCHA, Martin Griffiths, hatte am selben Tag die Situation in Gaza als immer dramatischer beschrieben. „Gaza ist zu einem Ort des Todes und der Verzweiflung geworden“, sagte er. „Vor allem für Kinder waren die letzten zwölf Wochen traumatisch“, so der UNO-Nothilfekoordinator.

Dagegen sagte der zuständige Vertreter der israelischen COGAT-Behörde: „Wir haben die humanitäre Situation stabilisiert.“ Auch gebe es eine „Stabilisierung des medizinischen Systems“ in Gaza. Er wies zugleich Vorwürfe zurück, Israel behindere die Lieferung humanitärer Hilfe.

Israel setzt Angriffe fort

Unterdessen setzte Israel seine Angriffe auf Ziele im Gazastreifen fort. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von israelischen Angriffen auf die Stadt Rafah in den frühen Morgenstunden. In der Stadt haben Hunderttausende Menschen Zuflucht vor den Kämpfen zwischen Israel und der islamistischen Hamas gesucht.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte, die Truppen würden weiterhin „in allen Teilen des Gazastreifens kämpfen, im Norden, Zentrum und Süden“. Nach Angaben der Armee bombardierte ein Kampfjet in der Nacht das Gebiet von Bureidsch im Zentrum des Gazastreifens.

Dabei sei eine „bewaffnete Terrorzelle“ getötet worden. Zuvor habe es einen versuchten Angriff auf einen israelischen Panzer gegeben. In der Stadt Chan Junis seien mehrere palästinensische Kämpfer getötet worden, hieß es weiter.