Spanien erkennt kosovarische Reisepässe an

Spanien erkennt nach Angaben von Regierungsvertretern des Kosovo seit Jahresbeginn erstmals kosovarische Reisepässe an. Staatsbürger und Staatsbürgerinnen des Kosovo könnten „jetzt nach Spanien reisen“, da das Land seit dem 1. Jänner „normale Pässe der Republik Kosovo“ anerkenne, erklärte die kosovarische Außenministerin Donika Gervalla-Schwarz gestern auf der Plattform X (Twitter).

Spanien ist – neben Griechenland, Rumänien, der Slowakei und Zypern – eines von fünf EU-Mitgliedsstaaten, welche die 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo nicht anerkennen. Die kosovarische Außenministerin Gervalla-Schwarz ergänzte indes, die Anerkennung der Reisepässe stelle „keineswegs eine offizielle Anerkennung des Kosovo als unabhängiger Staat“ durch die Regierung in Madrid dar.

Die Entscheidung Spaniens zur Anerkennung kosovarischer Pässe folgt auf eine weitgehende Visaliberalisierung für den Westbalkan-Staat: Seit 1. Jänner dürfen kosovarische Staatsbürger ohne Visum bis zu 90 Tage in den Schengen-Raum einreisen. Die Liberalisierung wird im Kosovo als weiterer Schritt bei der internationalen Anerkennung des Staats betrachtet – und in Richtung eines möglichen EU-Beitritts.