Feuer im Lager: 2.500 Rohingya-Flüchtlinge obdachlos

Ein Feuer in einem überfüllten Lager von Rohingya-Flüchtlingen von Bangladesch hat über Nacht mindestens 2.500 Menschen obdachlos gemacht. Rund 500 Hütten seien zerstört worden, bevor Feuerwehrleute den Brand nach mehr als drei Stunden heute löschen konnten, sagte ein Polizeisprecher der dpa. Berichte über Verletzte oder Tote habe es nicht gegeben.

Feuer in Flüchtlingscamp Cox’s Bazar
AP/Shafiqur Rahman

Rund eine Million Rohingya leben in der weltweit größten Ansammlung von Flüchtlingscamps im Bezirk Cox’s Bazaar im Südosten von Bangladesch. Hunderttausende waren 2017 aus ihrer mehrheitlich buddhistischen Heimat Myanmar geflohen, als das Militär eine Offensive gegen die muslimische Minderheit startete. Die UNO bezeichnet ihre Verfolgung als Völkermord.

Hütten aus Bambus und Planen

Das arme Land Bangladesch hofft trotzdem, dass sie wieder nach Myanmar zurückkehren. Bisher scheiterten allerdings mehrere Rückführungsversuche wegen Sicherheitsbedenken der Flüchtlinge. Sie hatten durch ein 1983 erlassenes Gesetz der Militärjunta Myanmars ihre Staatsbürgerschaft verloren.

In den Rohingya-Lagern brechen immer wieder Feuer aus, und die betroffenen Menschen müssen ihre Hütten, die oft aus Bambus und Planen bestehen, anschließend mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen wieder aufbauen.