Frankreich will mehr Atomkraftwerke bauen als geplant

Frankreich will in den kommenden Jahren zusätzlich zu bereits geplanten sechs Atomkraftwerken acht weitere bauen – und damit weitaus mehr als bisher vorgesehen. Ein aktueller Gesetzesentwurf sehe zusätzlich zu den sechs beschlossenen Anlagen den Bau von acht weiteren AKWs vor, die bisher als „Option“ von der Regierung diskutiert worden seien, sagte Energieministerin Agnes Pannier-Runacher heute der Zeitung „Tribune Dimanche“. Insgesamt sei der Bau von 14 Reaktoren im Gespräch.

Frankreich setzt im Gegensatz zu vielen anderen Staaten stark auf Atomenergie, um Kohlekraftwerke zu ersetzen und die CO2-Emissionen zu senken. Frankreich will den Anteil der fossilen Brennstoffe am Energieverbrauch von derzeit mehr als 60 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2035 reduzieren.

Macron kündigte zusätzliche AKWs an

Laut der Energieministerin erfordert dieses Ziel ab 2026 den Bau weiterer Kraftwerke mit einer Leistung von 13 Gigawatt. Das entspreche „der Leistung von acht“ Reaktoren der Marke EPR, erklärte Pannier-Runacher und argumentierte: „Die historische Atomflotte wird nicht ewig halten.“

Bereits vor knapp zwei Jahren hatte Präsident Emmanuel Macron den Bau von 14 AKWs angekündigt. Der Präsident will, wie er im Februar 2022 sagte, die energetische Unabhängigkeit seines Landes sichern und die Klimaneutralität bis 2050 erreichen. Der Plan wurde von NGOs und den Grünen scharf kritisiert.