Gladstone hofft auf „Präzedenzfall“ für Indigene in Hollywood

US-Schauspielerin Lily Gladstone hofft, dass die indigene Bevölkerung künftig in der Filmbranche besser zur Geltung kommt als bisher. Das sagte der Star des Films „Killers of the Flower Moon“ in einem ausführlichen Interview mit dem „Guardian“. Gladstone, die selbst indigene Wurzeln hat, gilt als Favoritin für den Oscar für die beste Hauptdarstellerin.

In dem Blockbuster von Regisseur Martin Scorsese wird die Geschichte des indigenen Volkes der Osage erzählt, die im Oklahoma der 1920er Jahre Opfer eines großen Verbrechens wurden. Mitglieder ihres Stammes wurden nach dem Fund von „schwarzem Gold“, also Öl, auf ihrem Land, systematisch von weißen Amerikanern ermordet.

Lily Gladstone
Reuters/Mario Anzuoni

In dem mit Schauspielstars gespickten Film spielt Leonardo DiCaprio einen Mann, der mit einer Osage-Frau (Gladstone) verheiratet ist, aber von seinem skrupellosen Onkel (Robert De Niro) für Verbrechen eingespannt wird. Gladstone wurde für ihre Darstellung in den Kritiken durchwegs gelobt.

Scorsese wurde in Osage-Gemeinde eingeladen

„Ich glaube, es wird noch viele weitere Fernsehsendungen und Filme geben, die von Indigenen gemacht werden“, sagte Gladstone. Sie erinnerte daran, dass Ureinwohner in vielen „klassischen Western“ zu „blutrünstigen Wilden“ degradiert wurden. Daher sei es wichtig, Filmrollen mit Mitgliedern der indigenen Völker zu besetzen, von denen diese bisher ausgeschlossen waren.

Eine Gemeinde der Osage hätte an der Filmproduktion „viel mitgewirkt“, sagte Gladstone. Man habe Scorsese und DiCaprio schriftlich mitgeteilt, dass das Interesse an der Zusammenarbeit groß sei. Der Regisseur sei zum Abendessen eingeladen worden „Ich hoffe, dass das ein neuer Präzedenzfall für die Arbeit mit der indigenen Bevölkerung in Hollywood sein wird.“

Die zum Teil negative Darstellung der Indigenen in Film hatte allerdings auch Kritik ausgelöst. Es sei nicht die Aufgabe, alle zufriedenzustellen, sagte Gladstone, die das Interview gemeinsam mit DiCaprio gab. Aber in der Osage-Gemeinde sei der Film positiv aufgenommen worden.