Al-Jazeera: Zwei Journalisten im Gazastreifen getötet

Im Gazastreifen sind nach Angaben des Fernsehsenders al-Jazeera zwei palästinensische Journalisten bei einem israelischen Angriff getötet worden.

Der Sender erklärte, der auch für die Nachrichtenagentur AFP tätige Videojournalist Mustafa Thuria und der Al-Jazeera-Journalist Hamsa Wael Dahduh seien gestern bei einem „gezielten Angriff“ auf ihr Auto getötet worden. Auch das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen machte Israel für den Angriff verantwortlich.

Auto laut Augenzeugen von Raketen getroffen

Der etwa 30 Jahre alte Thuria hatte nach Angaben von Kollegen seit 2019 als Videojournalist für AFP gearbeitet, außerdem berichtete er für die Nachrichtenagenturen AP und Reuters sowie die Fernsehsender al-Jazeera und CNN aus dem Gazastreifen. Dahduh ist der Sohn von Wael al-Dahduh, der das Al-Jazeera-Büro im Gazastreifen leitet.

Thuria und Dahduh waren im Gazastreifen unterwegs, um nach einem Angriff in Rafah Schäden an einem Haus zu dokumentieren. Auf dem Rückweg wurde ihr Auto getroffen. Augenzeugen sagten AFP, das Auto sei von zwei Raketen getroffen worden. Ein dritter Journalist in dem Wagen, Hasem Radschab, sei schwer verletzt worden.

Scharfe Kritik von al-Jazeera

Der Sender Al-Jazeera, der seinen Sitz in Katar hat, verurteilte den Angriff auf das Auto der Journalisten „auf das Schärfste“ und warf Israel vor, „die Grundsätze der Pressefreiheit zu verletzen“. AFP-Informationsdirektor Phil Chetwynd äußerte sich bestürzt. Auch der Generalsekretär der Organisation Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, äußerte sich auf dem Kurznachrichtendienst X (Twitter), „erschüttert“ über den Tod der beiden Journalisten.

Aus Israel liegen noch keine Stellungnahmen vor. Die israelische Armee beantwortete eine entsprechende AFP-Anfrage mit der Bitte um die geografischen „Koordinaten“ des mutmaßlichen Angriffs.