Gehackt: Anti-Hisbollah-Botschaften auf Beiruter Flughafen

Der Flughafen der libanesischen Hauptstadt Beirut ist zum Ziel eines ungewöhnlichen Cyberangriffs geworden. Hacker griffen gestern Abend die IT-Systeme des internationalen Flughafens Rafiq Hariri an, wie der geschäftsführende Tourismusminister Walid Nassar der Staatsagentur NNA zufolge bestätigte.

Auf Bildschirmen wurden den Reisenden statt Abflugs- und Ankunftszeiten plötzlich Botschaften gegen die schiitische Hisbollah angezeigt. Auch die Gepäckförderanlage sei vorübergehend gestört worden, hieß es.

Direkt gegen Nasrallah

Die Botschaften richteten sich gegen die im Libanon mächtige Hisbollah, deren Konfrontationen mit Israels Armee sich im Zuge des Gaza-Kriegs zunehmend verschärft haben, und direkt gegen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah.

„Hassan Nasrallah, du wirst keine Verteidiger mehr haben, wenn der Libanon in den Krieg gezogen wird“, war dort zu lesen. Die Hisbollah trage die Konsequenzen. „Wir kämpfen im Namen von niemandem.“ Zunächst bekannte sich niemand zu der Attacke.

Sicherheitskräfte bemühten sich mit einem Notfallplan, den Betrieb auf dem Flughafen normal laufen zu lassen. Die Behörden erklärten, den Vorfall zu untersuchen. In der Region wächst die Sorge vor einer noch größeren militärischen Konfrontation zwischen der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon und Israel an der gemeinsamen Grenze.