Massenmörder Breivik fordert Ende der Isolationshaft

Der rechtsextreme Massenmörder Anders Behring Breivik will aus der Isolationshaft in Norwegen entlassen werden. Die lange Isolation verletze seine Menschenrechte, schrieb Breiviks Anwalt Öystein Storrvik vor der Anhörung heute in einem Antrag an das Osloer Bezirksgericht. Ein Urteil wird in den nächsten Wochen erwartet.

Breivik sei selbstmordgefährdet, so sein Anwalt. „Er ist jetzt auf das Antidepressivum Prozac angewiesen, um die Tage im Gefängnis zu überstehen.“ Das Justizministerium teilte dem Gericht mit, Breivik müsse aus Sicherheitsgründen von anderen Häftlingen getrennt werden.

Trotz Isolationshaft habe er Kontakt zu Wärtern, einem Priester, medizinischem Personal und bis vor Kurzem zu einem externen Freiwilligen, den Breivik aber nun nicht mehr sehen wolle. Außerdem habe er alle zwei Wochen für eine Stunde Kontakt zu zwei Häftlingen.

Ministerium: Kontakteinschränkung gerechtfertigt

Auch die Einschränkung von Breiviks Kontakten zur Außenwelt sei wegen der Gefahr gerechtfertigt, dass er andere zu Gewalttaten inspirieren könnte, erklärte das Justizministerium. Das gelte insbesondere für Kontakte zu rechtsextremen Kreisen, auch zu Personen, die nach den Terroranschlägen vom 22. Juli 2011 Kontakt zu Breivik aufnehmen wollten, heißt es in der Klageschrift.

Breivik wurde zu der in Norwegen zulässigen Höchststrafe von 21 Jahren verurteilt. Die Strafe kann verlängert werden, solange er als Bedrohung für die Gesellschaft angesehen wird. Er hatte 2011 bei zwei Anschlägen 77 Menschen getötet, die meisten von ihnen Jugendliche, die an einem Sommerlager der Sozialdemokraten auf der Insel Utöya teilgenommen hatten.