NGO: COP29-Gastgeber Aserbaidschan will mehr Gas fördern

Die Umweltorganisation Global Witness wirft Aserbaidschan als Gastgeberland der nächsten Weltklimakonferenz vor, in den kommenden Jahren deutlich mehr Gas fördern zu wollen.

Die klimaschädliche Gasproduktion in Aserbaidschan solle um ein Drittel ausgebaut werden – von rund 37 Milliarden Kubikmetern in diesem Jahr auf 49 Milliarden Kubikmeter im Jahr 2033, teilte die Organisation in London heute unter Berufung auf Daten des norwegischen Analysedienstes Rystad Energy mit.

„Drogendealer lösen kein Drogenproblem, und Öl- und Gasstaaten werden nicht die Klimakrise beheben“, kritisierte die Organisation. Klimapolitik dürfe nicht von Staaten gemacht werden, die ein Interesse daran hätten, dass die Welt von Öl und Gas abhängig bleibe.

Nächste Klimakonferenz im November

Die nächste UNO-Klimakonferenz (COP29) soll im November in Aserbaidschan stattfinden. Die Wirtschaft der ehemaligen Sowjetrepublik setzt stark auf Öl- und Gasexporte. Der aserbaidschanische Umweltminister Muchtar Babajew soll Präsident der Konferenz werden. Er war früher lange für den staatlichen Ölkonzern SOCAR tätig.

Der aserbaidschanische Umweltminister Muchtar Babajew
APA/AFP/Tofik Babayev

Die Umweltorganisation Germanwatch hatte die Entscheidung für Aserbaidschan als Gastgeberland bereits im Dezember kritisiert. „Die Tatsache, dass mit Aserbaidschan nach Ägypten und den Vereinigten Arabischen Emiraten ein weiterer Ölstaat die Klimaverhandlungen leiten soll, ist höchst problematisch“, hieß es damals. Außerdem gebe es dort große Probleme mit Korruption.