Betrugsermittlungen gegen Starinfluencerin Ferragni

Die Mailänder Staatsanwaltschaft hat gestern Ermittlungen gegen die italienische Starinfluencerin Chiara Ferragni wegen Betrugs aufgenommen. Diese betreffen die Vermarktung eines von ihr für den Süßwarenhersteller Balocco „entworfenen“ Pandoro. Die Vermarktung des traditionellen italienischen Weihnachtskuchens hatte bei den Kundinnen und Kunden den Eindruck erweckt, dass Spenden für krebskranke Kinder gesammelt wurden.

Das Lebensmittelunternehmen, das den Pandoro produziert, versprach, einen Teil der Einkünfte an das Kinderspital Regina-Margherita in Turin zu spenden. Balocco überwies dem Spital jedoch lange vor der Aktion 50.000 Euro – unabhängig von den tatsächlichen Verkaufszahlen.

Ferragni und Balocco wurden vor drei Wochen vom Wettbewerbsamt wegen „unlauterer Geschäftspraktiken“ mit einer Geldstrafe von einer Million Euro bestraft. Bei dem nun eröffneten Ermittlungsverfahren soll Ferragni demnächst befragt werden. Berichten zufolge untersuchen die Staatsanwälte auch andere Wohltätigkeitsinitiativen, die von der 36-Jährigen unterstützt wurden.

Die italienische Influencerin Chiara Ferragni
AP/Antonio Calanni

Ferragni weist die Vorwürfe zurück. „Ich bin sicher, dass aus den Ermittlungen meine Unschuld hervorgehen wird“, wie es in einer Mitteilung dazu heißt. Die Ermittlungen kommen Ferragni dennoch teuer zu stehen. Zuletzt gab Coca-Cola den Verzicht auf einen bereits abgedrehten Werbespot mit der Influencerin bekannt. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nahm den Fall zum Anlass, ein neues Gesetz für mehr Transparenz bei Internetauftritten prüfen zu lassen.