Kubas Regierung verfünffacht Benzinpreis

Kubas Regierung hebt die Treibstoffpreise drastisch an: Der Preis für Benzin (94 Oktan) werde per 1. Februar von 30 auf 156 Pesos pro Liter angehoben, teilte Finanzminister Vladimir Regueiro gestern (Ortszeit) mit. Das entspricht einem Anstieg auf umgerechnet rund 1,30 US-Dollar.

Mit dem Schritt soll die Kraftstoffversorgung sichergestellt werden. Die Preise für andere Benzinsorten sowie für Dieselkraftstoff werden in ähnlicher Weise angehoben, hieß es. Benzin mit der Oktanzahl 94 wurde auch in der früheren DDR angeboten. Superbenzin etwa hierzulande hat 95 Oktan.

Einige Tankstellen nur für Dollar

Außerdem würden landesweit 29 Tankstellen eröffnet, die Benzin ausschließlich gegen Dollar verkaufen würden, hieß es. Dadurch sollten dringend benötigte Devisen für den Kauf von Kraftstoff auf dem internationalen Markt eingenommen werden. Touristen sollen an Tankstellen in Fremdwährung bezahlen.

Die Preiserhöhungen sind Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, dessen Details noch vorgestellt werden sollen. Damit will die Regierung in Havanna das Budgetdefizit bekämpfen und Mittel für den Import unverzichtbarer Güter einnehmen.

Schwere Wirtschaftskrise

Kuba hängt in einem hohen Maß von der Einfuhr von Lebensmitteln, Treibstoff, Düngemitteln und anderen Gütern ab. Die Lage hat sich durch US-Sanktionen verschärft, die vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt wurden.

Außerdem löste die Coronavirus-Pandemie einen Einbruch der Einnahmen aus Exporten aus, die der kommunistisch regierte Inselstaat in der Karibik immer noch spürt. Die Inflation ist enorm hoch.