US-Verteidigungsminister macht Krebserkrankung öffentlich

US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat eine Prostatakrebserkrankung öffentlich gemacht. Die Erkrankung sei früh erkannt worden und die Prognose für eine Heilung „exzellent“, wie die zuständige Klinik nahe der Hauptstadt Washington gestern mitteilte.

Wegen Komplikationen nach einem Eingriff Ende Dezember muss der 70-Jährige seit Beginn des Jahres im Krankenhaus behandelt werden. Austin befindet sich seit dem Neujahrstag im Krankenhaus, zu der Art seiner Erkrankung hatte die US-Regierung bisher keine Angaben gemacht.

Kritik an Informationspolitik

Zuletzt hatte es scharfe Kritik an dem Verteidigungsminister gegeben, da er seinen Krankenhausaufenthalt tagelang verheimlicht hatte. Sowohl das Weiße Haus als auch hochrangige Beamte im Pentagon hatten von der Abwesenheit nichts gewusst.

„Niemand im Weißen Haus wusste bis heute Morgen, dass Minister Austin Prostatakrebs hatte“, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby. Damit hat US-Präsident Joe Biden nur wenige Stunden vor der Öffentlichkeit von Austins Erkrankung erfahren.

Kirby machte deutlich, dass Biden dem 70-Jährigen gute Besserung wünsche. Auf die Frage, ob Biden plane, bis zum Ende seiner Amtszeit Anfang des kommenden Jahres an Austin festzuhalten, sagte Kirby: „Ja.“ Gleichzeitig übte das Weiße Haus deutliche Kritik an der Informationspolitik Austins. „Das ist nicht die Art und Weise, wie das geschehen soll“, sagte er.

Auf dem Weg der Besserung

Bereits Anfang Dezember sei der Prostatakrebs festgestellt worden, teilte die Klinik mit. Kurz vor Weihnachten habe sich Austin einem chirurgischen Eingriff unterzogen. Der Minister „erholte sich problemlos von der Operation und kehrte am nächsten Morgen nach Hause zurück“, hieß es weiter.

Am Neujahrstag sei der Verteidigungsminister dann wegen Komplikationen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Bei einer ersten Untersuchung sei eine Harnwegsinfektion festgestellt worden. Am 2. Jänner sei er auf die Intensivstation verlegt worden. Mittlerweile sei die Infektion abgeklungen.