Feuerwehrmann in Schnee in Vermont
AP/The Brattleboro Reformer/Kristopher Radder
Schneestürme, Tornados, Hochwassergefahr

Schwere Unwetter in weiten Teilen der USA

Schneestürme im Westen, Tornados im Süden und Regen mit Hochwassergefahr im Osten: Weite Teile der USA werden derzeit von Unwettern heimgesucht. Mindestens fünf Menschen seien bisher ums Leben gekommen, wie mehrere US-Medien berichteten. Hunderttausende Haushalte und Unternehmen waren zudem am Dienstagabend (Ortszeit) ohne Strom. Das extreme Wetter werde laut nationalem Wetterdienst noch bis mindestens Freitag andauern.

Anfang dieser Woche zogen mehrere Sturmsysteme über das Land. Am Dienstag verschärften sich die Wetterbedingungen. In weiten Teilen der USA herrschten dem US-Sender CNN zufolge eisige Temperaturen. Im Kaskadengebirge, das parallel zur Westküste verläuft, und in den nördlichen Rocky Mountains sei mit massiven Schneemassen zu rechnen, hieß es.

Während im Westen der Schnee vielen Schwierigkeiten bereitet, hat die Ostküste der USA vor allem mit starken Regenfällen zu kämpfen. Wetterbedingt gab es unzählige Stromausfälle. Allein im Bundesstaat New York waren etwa 166.000 Menschen betroffen sowie weitere 130.000 im südlich angrenzenden Pennsylvania, wie die Website PowerOutage.us meldete.

Menschen räumen Schnee von Straße in amerikanischer Stadt
AP/Andrew Harnik
Heftige Schneefälle und Winterstürme machten auch dem Mittleren Westen zu schaffen, wie hier im Bundesstaat Iowa

Hochwasserwarnungen im Osten

Zudem galten in mehreren Staaten im Osten der USA Hochwasserwarnungen. In der Millionenmetropole New York City wurden nach Angaben der „New York Times“ („NYT“) knapp 2.000 Migrantinnen und Migranten – darunter Familien mit Kindern – aus einem Zeltcamp im Stadtteil Brooklyn in sichere Unterkünfte gebracht.

Obwohl der Regen Mittwochfrüh (Ortszeit) bereits schwächer geworden war, begann laut Nationalem Wetterdienst NWS die Gefahr für Hochwasser erst. Die „schlimmste Zeit für Überschwemmungen ist direkt nach dem Aufhören des Regens“, hieß es. Es dauere eine ganze Weile, bis das ganze Wasser abfließen könne.

Hochwasser in den USA: 500.000 ohne Strom

Heftiger Regen hat an der Ostküste der USA zu Überschwemmungen geführt. Fast 500.000 Haushalte und Unternehmen waren ohne Strom. Der Nationale Wetterdienst gab Hochwasserwarnungen heraus.

Straßen mussten gesperrt werden

Der heftige Regen sorgte auch für mehrere Straßensperren in weiten Teilen des Landes. Nach NWS-Einschätzung werden die Wetterturbulenzen noch bis mindestens Freitag anhalten. Die Schneestürme an der US-Westküste dürften demnach weiter ins Inland in den Mittleren Westen und in die Region der Großen Seen ziehen und sehr tiefe Temperaturen mit sich bringen.

Auto von Wasser überschwemmt
Reuters/Alex Hicks Jr./Usa Today Network
Aufgrund der starken Regenfälle an der Ostküste mussten viele Straßen wegen Überschwemmungen gesperrt werden

Der Schnee wird an den nördlichen und westlichen Rändern des Sturms erzeugt, der die Ostküste umhüllt, so das NWS. Bis zu 20 Zentimeter Schnee gepaart mit starken Stürmen wurden erwartet. „Dieser Schnee wird sich an Bäumen und Stromleitungen festsetzen, was in Kombination mit Windböen von über 85 km/h zu Stromausfällen führen kann“, hieß es.

Schwere Tornados im Süden

Auch die nördliche Ostküstenregion war am Mittwoch von starken Stürmen betroffen. Starke Winde und einige Tornados hatten am Dienstag auch den Süden heimgesucht, wobei nach Angaben der Behörden und lokaler Medien mindestens drei Todesfälle in Alabama, North Carolina und Georgia auf das Unwetter zurückzuführen sind. In Teilen des Florida Panhandle verursachten Tornados schwere Schäden.

Zerstörtes Haus in Florida
Reuters/Tony Gilbertson/Usa Today Network
Im Süden der USA – wie hier im Bundesstaat Florida – verursachten Tornados schwere Schäden an Gebäuden

Über 1.000 Flüge gestrichen

Das Unwetter erschwerte auch den Flugverkehr im ganzen Land. Am Dienstag mussten mehr als 1.000 Flüge gestrichen und die Flughäfen in Chicago und New York wegen des Wetters kurzzeitig gesperrt werden. Laut „NYT“-Liveticker sah es für Mittwoch etwas besser aus.

Auch die Politik blieb vom Unwetter nicht verschont. Die Air Force Two, das Flugzeug der US-Vizepräsidentin Kamala Harris, musste aufgrund der Wetterbedingungen umgeleitet werden. „Heute (Dienstag, Anm.) Abend wurde Air Force 2 auf dem Weg von Atlanta, Georgia, von der Joint Base Andrews zum Dulles International Airport wegen schlechten Wetters umgeleitet“, hieß es aus dem Büro von Harris.

Vermehrt Kältewellen in den letzten Jahren

Das Extremwetter weckt auch Erinnerungen an die vergangenen Winter. Extreme Kältewellen hatten in den letzten Jahren immer wieder weite Teile der USA lahmgelegt. Im Februar 2021 hatten Millionen Menschen in Texas und anderen US-Bundesstaaten tagelang keinen Strom, Wasser und Heizung. Im Dezember 2022 führte außerdem extreme Kälte in weiten Teilen des Ostens zu umfangreichen Ausfällen in Strom- und Erdgasnetzen.