Panne bei Gehaltszahlungen: Krawalle in Papua-Neuguinea

In Papua-Neuguinea ist es zu schweren Krawallen und Plünderungen gekommen, nachdem zahlreichen Sicherheitsbeamten zu geringe Gehälter ausgezahlt wurden. Was als friedliche Demonstration von Polizisten und anderen Beamten und Beamtinnen vor dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Port Moresby begann, eskalierte heute unerwartet zu einer dramatischen Sicherheitslage, wie örtliche Medien berichteten.

Auslöser soll eine technische Panne bei der Auszahlung der Gehälter gewesen sein. Vielen Beamten und Beamtinnen wurde demnach nur etwa die Hälfte dessen gezahlt, was sie sonst verdienen.

Geschäfte geplündert

Die Betroffenen dachten offenbar, ihnen sei kurzfristig das Einkommen gekürzt worden, und traten in einen Streik. Hunderte Bürger nutzten die Situation, um Geschäfte zu plündern.

Plünderungen in Port Moresby
APA/AFP/Andrew Kutan

Unter anderem wurde ein großes Einkaufszentrum in Brand gesetzt. Zahlreiche Geschäfte in der Stadt seien geplündert worden, berichtete die Zeitung „Post Courier“ und veröffentlichte Bilder und Videos von brennenden Rauchschwaden über der Stadt und zahlreichen Menschen, die durch die Straßen rannten. „Port Moresby brennt“, titelte das Blatt.

Nach Angaben des australischen Senders ABC hat die Regierung das Militär zur Hilfe gerufen, um die Unruhen unter Kontrolle zu bringen. Immer wieder würden Rettungsdienste gerufen, um Verletzten zu helfen, hieß es. Es sollen auch Schüsse gefallen sein.

Premier appelliert ans Volk

Premierminister James Marape versicherte den Menschen, dass es sich bei den fälschlichen Auszahlungen um einen Irrtum gehandelt habe: „Ich möchte an die Bürger appellieren, unsere Stadt zu schützen“, sagte er. „Die Beschwerden der Polizei und der Beamten werden angegangen, und bei der nächsten Zahlung wird das fehlende Geld ausgezahlt.“