Britischer Postskandal: Sunak verspricht Entschädigung

Die britische Regierung will zahlreiche zu Unrecht verurteilte ehemalige Postfilialleiter möglichst schnell entschädigen und ihnen helfen, ihren Ruf wiederherzustellen.

„Das ist einer der größten Justizirrtümer in der Geschichte unseres Landes“, sagte Premierminister Rishi Sunak heute im Parlament in London. „Die Leben und der Ruf von Menschen, die hart gearbeitet haben, um ihren Gemeinden zu dienen, wurden ohne eigenes Verschulden zerstört. Die Opfer müssen Gerechtigkeit und Entschädigung erhalten.“

Der Horizon-Skandal ist seit Langem bekannt, das Schicksal der Betroffenen rückte aber erst vor Kurzem durch ein TV-Drama wieder ins Rampenlicht. Dabei geht es um Hunderte selbstständige Filialleiter des früheren Staatsunternehmens Post Office, die beschuldigt worden waren, sie hätten sich bereichert. Mehr als 700 Menschen wurden zwischen 1999 und 2015 mutmaßlich zu Unrecht verurteilt.

Der Skandal raubte vielen ihre finanzielle Existenz. Wie sich später herausstellte, waren für falsche Abrechnungen aber Fehler im IT-System Horizon des Unternehmens Fujitsu verantwortlich. Aufgehoben wurden bisher lediglich 90 Urteile.