Empörung nach Überraschungsauftritt von Hunter Biden

Ein Überraschungsauftritt von US-Präsidentensohn Hunter Biden im Repräsentantenhaus hat für große Empörung unter Republikanern gesorgt. Der 53-Jährige tauchte gestern ohne Ankündigung während der Eingangsstatements in einer öffentlichen Sitzung des Kontrollausschusses auf und nahm gemeinsam mit seinem Anwalt in der ersten Reihe Platz.

US-Präsidentensohn Hunter Biden im Repräsentantenhaus
Reuters/Kevin Lamarque

Das Gremium will Hunter Biden wegen Missachtung des Kongresses belangen, weil er sich einer Vorladung zu einer Anhörung hinter verschlossenen Türen zu Amtsenthebungsermittlungen gegen seinen Vater, US-Präsident Joe Biden, widersetzt hatte.

Aufregung im US-Repräsentantenhaus durch Besuch Hunter Bindens
Reuters/Kevin Lamarque

Sein unerwarteter Auftritt sorgte für chaotische Szenen. Mehrere Republikaner fühlten sich durch Hunter Bidens Erscheinen provoziert, zwei Abgeordnete beschimpften ihn als feige. Der Ausschussvorsitzende hatte zeitweise Mühe, die Ordnung in der Sitzung wiederherzustellen.

Biden pochte auf öffentliche Anhörung

Hunter Biden, der sich unter anderem wegen möglicher Steuerdelikte vor Gericht verantworten muss, hatte sich geweigert, hinter verschlossenen Türen vor dem Ausschuss auszusagen, bot Ende vergangenen Jahres aber an, in einer öffentlichen Anhörung auszusagen.

Der Präsidentensohn und seine Anwälte argumentierten, das in geschütztem Raum Gesagte könnte von den Republikanern selektiv wiedergegeben und Hunter Bidens Aussagen damit manipuliert werden. Er bestand deshalb darauf, nur öffentlich auszusagen. Von etlichen Republikanern werden die Geschäfte Hunter Bidens in Verbindung mit dem US-Präsidenten gebracht.

Republikaner wollen Amtsenthebungsverfahren gegen US-Heimatschutzminister

Republikanische Abgeordnete werfen unterdessen US-Heimatschutzminister Alejandro Mayorkas vor, seine Pflicht zur Sicherung der Grenze zu vernachlässigen, und wollen ein Amtsenthebungsverfahrens gegen ihn einleiten. „Die Weigerung von Minister Mayorkas, sich an das Gesetz zu halten, ist ein ausreichender Grund für ein Amtsenthebungsverfahren“, sagte der Vorsitzende des Heimatschutzausschusses im Kongress, Mark Green, gestern.

Der Republikaner warf dem Minister vor, durch „grobe Inkompetenz“ und eine „jahrelange Weigerung, die vom Kongress verabschiedeten Gesetze durchzusetzen“, „vorsätzlich“ eine Krise heraufzubeschwören.