Heimischer Wintertourismus steuert auf Höchstzahlen zu

Die Winterbuchungen in Österreich könnten heuer ein historisches Hoch erreichen. „Nach dem ‚All-Time-High‘ bei den Herbstbuchungen waren auch Weihnachten und Silvester stark“, sagte der Obmann der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO), Robert Seeber, heute in Wien vor Journalistinnen und Journalisten.

Das bisherige Rekordhoch der Wintersaison 2018/19 dürfte heuer trotz starker Teuerung erreicht oder sogar übertroffen werden. „Die Aufbruchstimmung haben wir nach wie vor – wir sind guter Dinge, die Buchungszahlen sprechen dafür“, so Seeber.

Zahlen von 2022 schon im November eingestellt

Auch das Gesamtjahr lief gut. 2023 sei die Trendwende gegenüber 2022 gelungen. Der Tourismus sei „ein Fels in der Brandung“ der ansonsten schwächelnden Wirtschaft.

Für den Dezember liegen die Nächtigungszahlen der Statistik Austria noch nicht vor. Doch die Werte des Gesamtjahres 2022 (rund 137 Millionen Nächtigungen) wurden bereits im Zeitraum Jänner bis November 2023 mit fast 140 Millionen übertroffen.

Der Branchensprecher beklagte aber auch einen „Mix“ an Belastungen wie stark steigende Personal- und Energiekosten, höhere Vorleistungen, die hohe Inflation und den starken Zinsanstieg – bei einer generell geringen Eigenkapitaldeckung der Unternehmen. Dieser „Giftcocktail“ mache das Wirtschaften schwer.

Umfrage: Nur Teil gibt Teuerungen weiter

Dass die Personalkosten besonders stark spürbar seien, gaben einer market-Umfrage zufolge 46 Prozent der befragten Betriebe und damit deutlich mehr als vor einem Jahr (34 Prozent) an.

84 Prozent leiden laut der Umfrage vor allem unter den deutlich höheren Stromkosten, 76 Prozent unter den Heizkosten, 64 Prozent unter dem teureren Wareneinsatz.

Nur zehn Prozent der Befragten gaben an, die Teuerung vollständig an die Gäste weiterzugeben. 20 Prozent täten das nach eigenen Angaben großteils, so der Geschäftsführer des Linzer market-Instituts, David Pfarrhofer.