Demos gegen Privatunis in Griechenland

In vielen Universitätsstädten Griechenlands sind heute Tausende gegen die geplante Zulassung privater Universitäten auf die Straße gegangen. Zu den Protesten hatten Studierendenverbände und die Gewerkschaft des Unilehrpersonals, OLME, aufgerufen.

„Nein zu Privatunis“, „Hände weg von unserer Bildung“ und „Bildung muss frei für alle bleiben“, skandierten die Demonstrantinnen und Demonstranten, wie der öffentlich-rechtliche Sender ERT berichtete.

Studenten demonstrieren in Athen
APA/AFP/Angelos Tzortzinis

Die griechische Verfassung verbietet bisher die Gründung privater Hochschulen. Bildung müsse frei zugänglich und kostenlos sein, heißt es darin. Die konservative Regierung will die Gesetzeslage ändern und künftig entsprechende Lizenzen vergeben.

Hintergrund ist zum einen die Anpassung an EU-Recht, zum anderen der Versuch, junge Studierende im Land zu halten. Viele Griechinnen und Griechen studieren im Ausland, wenn ihre Eltern das finanzieren können.

Der Verband OLME verurteilte das Vorhaben als Kommerzialisierung der Bildung. Unter den Lehrenden ist die Meinung jedoch gespalten. Man verstehe die Eltern, die ihren Kindern eine gute Ausbildung bieten wollten, sagte eine Professorin einer griechischen Universität. „Deshalb bin ich nicht per se gegen Privatunis, aber dann sollen sie erst in die staatlichen Universitäten investieren.“ Professoren verdienten dort derzeit im Schnitt 1.600 Euro monatlich. Das sei eine Schande, sagte sie.