Tunnel zu Synagoge in New York gefährdet umliegende Gebäude

Der Tunnel, der in die historische Synagoge der chassidischen Chabad-Lubawitsch-Gemeinde im New Yorker Stadtteil Brooklyn führt, hat nun nach einer Schlägerei und einem Polizeieinsatz auch noch ein bautechnisches Nachspiel.

Wie die Zuständigen der Stadt New York gestern mitteilten, soll der illegale Tunnel die Stabilität mehrerer umliegender Bauten gefährden, schreibt der „Guardian“. Die Behörden sollen die Räumung von betroffenen Gebäuden angeordnet haben und Maßnahmen für die Stabilität ergreifen.

Chassidische jüdische Studenten hinter einem Spalt in der Wand einer New Yorker Synagoge
AP/Bruce Schaff

Der Tunnel ist lauf offiziellen Angaben rund 18 Meter lang und 2,4 Meter breit. Er führt teilweise direkt durch Kellerwände und unter anderen Gebäuden durch. Er mündet direkt in die Synagoge, wurde aber ohne Erlaubnis der Leiter der Chabad-Lubawitsch-Gemeinde errichtet. Am Montag kamen Inspektoren der Stadt in die Synagoge. Sie sollten auf Ansuchen der Gemeindeleitung den Tunnel schließen.

Schlägerei und neun Festnahmen

Doch die Inspektoren und Bauarbeiter trafen auf den Widerstand einer Gruppe junger Männer. Als die Polizei zu Hilfe gerufen wurde, kam es zu einer Schlägerei. Einige der Männer verwüsteten dabei auch den Innenraum der Synagoge. Sie rissen Holzplatten von den Wänden und benutzten Bänke, um Barrikaden zu errichten.

Neun von ihnen wurden schließlich festgenommen. Sie werden wegen mutwilliger Sachbeschädigung, rücksichtsloser Gefährdung und Behinderung der öffentlichen Verwaltung angeklagt. Zuletzt war unklar, wer den Tunnel tatsächlich gebaut hat – und wie und zu welchem Zweck das passierte. Der Hintergrund dürfte aber in einer Spaltung innerhalb der Gemeinde liegen.