Gestohlenes Gemälde: Italiens Staatssekretär in Erklärungsnot

Im Rahmen von Ermittlungen wegen Diebstahls von Kulturgut ist Italiens Kulturstaatssekretär Vittorio Sgarbi das Gemälde „Die Gefangennahme des Heiligen Petrus“ des italienischen Malers Rutilio Manetti (1571–1639) beschlagnahmt worden. Die Konfiszierung wurde von der in dem Fall ermittelnden Staatsanwaltschaft der mittelitalienischen Stadt Macerata angeordnet, berichteten italienische Medien gestern.

Das Gemälde war in einer der drei Wohnungen Sgarbis aufbewahrt worden, die durchsucht wurden. Er übergab das Gemälde, das in den nächsten Tagen einem Sachverständigengutachten unterzogen werden soll, freiwillig. Die Beschlagnahme des Gemäldes als Beweismaterial sei ein notwendiger Schritt nach der Eröffnung eines Verfahrens gegen Sgarbi, gegen den wegen Geldwäsche im Zusammenhang mit Kulturgütern ermittelt wird.

Laut der Staatsanwaltschaft war das Gemälde 2013 aus einem Schloss in der norditalienischen Region Piemont gestohlen worden. Es tauchte dann bei einer Ausstellung in der Toskana als angebliches Eigentum von Sgarbi wieder auf.

Bei dem Gemälde handelt es sich um eine Leinwand von 247 mal 220 Zentimetern, die jetzt beschädigt ist. Bei dem Diebstahl wurde sie mit einem Cutter aus dem Rahmen geschnitten. Zudem soll eine Fackel auf das Original hinzugemalt worden sein. Sgarbi, ein angesehener Kunstkritiker, behauptet, dass es sich um zwei verschiedene Gemälde handle. Das Bild aus seinem Eigentum habe er einst in einem verlassenen Schloss gefunden.