Trump muss „NYT“ 400.000 Dollar Anwaltskosten erstatten

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump muss wegen einer gescheiterten Klage gegen die „New York Times“ („NYT“) der Zeitung fast 393.000 US-Dollar (rund 360.000 Euro) Anwaltshonorare, Gerichtskosten und Auslagen erstatten. Das entschied gestern (Ortszeit) Medienberichten zufolge ein Richter des Obersten Gerichtshofs des Bundesstaates New York. Die Zeitung hatte 2018 über geheim gehaltene Finanzen von Trump berichtet, seine Klage dagegen hat er verloren.

Die Zeitung hatte 2018 berichtet, Trump habe sich nicht wie von ihm dargestellt aus eigener Kraft ein großes Vermögen erarbeitet, sondern mit Hilfe von dubiosen Methoden und Steuerhinterziehung über Jahre vom Unternehmen seines Vaters Hunderte Millionen US-Dollar übertragen bekommen. Für diese Berichterstattung erhielt die Zeitung den Pulitzer-Preis.

Trump klagte sie später auf 100 Millionen Dollar. Der Richter Robert Reed wies jedoch die Klage von Trump gegen die „NYT“ sowie drei ihrer Journalisten im vergangenen Jahr ab.

Anwälte: Rückerstattung „übertrieben und unangemessen“

Die Anwälte des Republikaners bezeichneten den geforderten Betrag zur Rückerstattung der Anwaltskosten als „exorbitant, übertrieben und unangemessen“. Trump hatte neben der Zeitung auch seine Nichte Mary Trump und andere geklagt. Er behauptete, seine Nichte und die „NYT“-Journalisten seien „in ein heimtückisches Komplott verwickelt“ gewesen.

Reed hatte diese Behauptung im Mai in seinem Urteil zurückgewiesen. Er erklärte, Trumps Anschuldigungen gegen die „New York Times“ seien „verfassungsrechtlich nicht haltbar“. Die Klage gegen seine Nichte hält Trump aufrecht.