Ausgebrochener Vulkan in Grindavik
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Bilder aus Island

Noch keine Entwarnung bei Vulkanausbruch

Der zweite Vulkansausbruch innerhalb von vier Wochen auf Island hat einmal mehr gezeigt: Bei Naturereignissen können Schönheit und Schrecken eng beieinanderliegen. Die Bilder der Lavaströme sind beeindruckend. Für die Menschen des Küstenortes Grindavik blieb die Schönheit des Naturschauspiels aber hinter der persönlichen Bedrohung zurück. Zwar beruhigte sich die Lage in der Nacht. Entwarnung gab es aber noch keine.

Aus der Erdspalte, die dem evakuierten Küstenort Grindavik am nächsten liegt, sei seit Stunden keine Lava mehr ausgetreten, teilte die isländische Zivilschutzbehörde Montagfrüh mit. Im Livestream des isländischen Fernsehsender RUV war aber zu sehen, dass aus der weiter nördlich liegenden Erdspalte weiterhin Lava quoll.

Der Geophysiker Magnus Tumi Gudmundsson sagte dem Fernsehsender, es sei derzeit noch nicht möglich abzuschätzen, wie sich der Vulkanausbruch weiterentwickeln werde.

Lava in Grindavik
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Rund 1.000 Grad heiß ist die Lava, wenn sie an die Erdoberfläche ritt. Das in Verbindung mit hohem Druck sorgt dafür, dass das flüssige Gestein in Fontänen aus der Erde schießen kann.
Lava in Grindavik
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Der Küstenort Grindavik, in dem rund 4.000 Menschen lebten, wurde bereits in der Nacht auf Sonntag evakuiert, als sich die neue Eruption auf der Reykjanes-Halbinsel südwestlich von Reykjavik mit einer abermaligen Bebenserie angekündigt hatte. In der Früh begann der Ausbruch. Lava sprudelte aus einem länglichen Erdspalt einige hundert Meter nördlich von Grindavik.
Lava in Grindavik
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Im Laufe des Sonntags öffnete sich direkt am Rand von Grindavik eine weitere Spalte, aus der Lava in Richtung des Ortes quoll. Mehrere Häuser wurden von dem flüssigen Gestein in Brand gesetzt. In der Nacht auf Montag kam der Lavastrom aus dieser Spalte aber zum Erliegen.
Lava in Grindavik
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Grindavik war schon beim Ausbruch Mitte Dezember in Mitleidenschaft gezogen worden – allerdings nicht durch die Lava, sondern durch etliche Erdbeben, die tiefe Risse in Straßen und andere Schäden verursachten.
Ausgebrochener Vulkan in Grindavik
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Der Vulkanausbruch zog auch Schaulustige an. Zwar besteht durch den Ausbruch derzeit laut der isländischen Regierung keine Lebensgefahr. Die Behörden warnten aber davor, in die Nähe des Vulkans zu gehen. Eruptionen seien vor allem auch wegen austretender giftiger Gase gefährlich, hieß es.
Lava in Grindavik
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Mit Baggern und anderem schwerem Gerät versuchten die Behörden Erdwälle aufzuschütten. Diese sollen die Lavaströme umlenken und verhindern, dass sie in Richtung von bewohntem Gebiet fließen.
Lava in Grindavik
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Nahe Grindavik bildete sich bereits wenige Stunden nach dem Ausbruch eine Art Lavameer. Der Vulkanologe Gudmundsson schätzte nach einem Hubschrauberüberflug ein, dass der Erdriss auf eine Länge von gut einem Kilometer gewachsen sei.
Ausgebrochener Vulkan in Grindavik
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Ein Naturfoto par excellence: Die tief stehende Sonne, Staub in der Luft, das Glühen der Lava und Rauchschwaden sorgen für ein beeindruckendes Panorama.