Gastwirtin in Italien nach Wirbel um Kommentar tot gefunden

Nach großem Wirbel um eine im Internet zunächst gefeierte und dann kritisierte Besitzerin einer Pizzeria in Italien ist die Frau tot aufgefunden worden. Gestern wurde die Leiche der Gastwirtin am Ufer eines Flusses unweit ihres Restaurants „Le Vignole“ in der Gemeinde Sant’Angelo Lodigiano in Norditalien entdeckt, wie die Nachrichtenagentur ANSA berichtete.

Die Italienerin machte zuvor Schlagzeilen, weil sie schlagfertig auf eine homophobe und diskriminierende Onlinebewertung reagiert habe. Später kamen Zweifel an dieser Geschichte auf. Ein Gast soll sich beschwert haben, dass er „neben einigen Schwulen“ habe sitzen müssen und neben einem „Buben im Rollstuhl, der nur mit Mühe essen konnte“.

Später sei der Eintrag gelöscht worden. Die Gastwirtin bat den Gast in ihrer Antwort laut einem von ihr geteilten Bildschirmfoto, nicht wiederzukommen.

Autopsie angeordnet

Der Fall sorgte in Italien für große Aufregung. Die Besitzerin der Pizzeria wurde zunächst für ihre Zivilcourage gefeiert. Doch kurz darauf mehrten sich in sozialen Netzwerken Zweifel an der Geschichte. Eine Journalistin äußerte den Verdacht, der ganze Vorfall sei erfunden, und warf der Lokalbesitzerin eine Marketingaktion vor.

Die genaue Todesursache der Gastwirtin ist noch unklar. An dem Flussufer fanden die Ermittler auch das Auto der Frau. Die Behörden ordneten die Autopsie der Leiche an.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Österreichweit und in den Bundesländern gibt es Anlaufstellen, die Rat und Unterstützung im Krisenfall anbieten.

Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen. Hilfe für Jugendliche und junge Erwachsene bietet auch Rat auf Draht unter der Nummer 147.