Weiteres Verfahren gegen iranische Journalistinnen eingeleitet

Kurz nach ihrer Freilassung im Iran ist ein neues Verfahren gegen die beiden preisgekrönten Journalistinnen Nilufar Hamedi und Elaheh Mohammadi eingeleitet worden. Hintergrund sind im Internet veröffentlichte Bilder, die beide Frauen ohne Kopftuch zeigen, wie die iranische Nachrichtenagentur ISNA heute berichtete.

Die im Iran inhaftierte Friedensnobelpreisträgerin Narges Mohammadi ist ihren Angehörigen zufolge indes zu weiteren 15 Monaten Haft verurteilt worden.

Ein Revolutionsgericht habe Narges Mohammadi wegen angeblicher „Propaganda gegen das System“ zudem für jeweils zwei Jahre mit einer Ausreisesperre belegt, einem Verbot, Mitglied in einer politischen Gruppe zu sein und Smartphones zu nutzen, hieß es heute auf ihrem Instagram-Account, der von Angehörigen im Ausland betrieben wird.

Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis

Mohammadi, eine der bekanntesten Menschenrechtsaktivistinnen im Iran, war 2023 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. Sie erhielt den Preis laut dem Nobelkomitee in der norwegischen Hauptstadt Oslo „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“.

Aktuell verbüßt die 51-Jährige eine langjährige Haftstrafe im berüchtigten Ewin-Gefängnis in Teheran.

Ihren Angehörigen zufolge wurde Mohammadi seit 2021 bereits fünfmal verurteilt. Ihre Strafen umfassen seitdem zwölf Jahre und drei Monate Haft sowie 154 Peitschenhiebe. Laut dem Nobelpreiskomitee wurde die Aktivistin insgesamt 13-mal verhaftet und zu 31 Jahren Gefängnis verurteilt. In ihrem Engagement als Menschenrechtsverteidigerin setzte sich die studierte Physikerin auch für die Abschaffung der Todesstrafe ein.