Sängerin Kaleen, Österreichs Vertreterin beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö
ORF/Rankin
Song Contest

Österreich schickt Kaleen ins Rampenlicht

Die österreichische Kandidatin für den heurigen Eurovision Song Contest in Malmö steht fest: Mit der 29-jährigen Kaleen aus Oberösterreich geht eine junge Sängerin ins Rennen, die schon auf einige Erfahrungen mit dem Bewerb zurückgreifen kann. Noch geheim bleibt unterdessen der Song, mit dem sie antreten wird – einzig, dass es sich um einen von Techno inspirierten Popsong handeln wird, wurde vorab bei ihrer Präsentation am Dienstag im Ö3-„Wecker“ verraten.

Erfahrungen im Showbusiness sammelte Marie-Sophie Kreissl, wie Kaleen mit bürgerlichem Namen heißt, seit ihrer frühesten Jugend. Mittlerweile ertanzte sie über 100 Staats- und Europameistertitel sowie fünf Weltmeistertitel in unterschiedlichen Disziplinen, gründete 2021 ihr eigenes Musiklabel Wifi Records und veröffentlichte 2023 mit „Stripped Feelings“ ihr erstes Album.

Beim Song Contest betrat Kaleen schon 2018 in Lissabon erstmals die große Bühne – einerseits als Double bei den Proben verschiedener Nationen, anderseits als Tänzerin und Choreografin des Intervall-Acts. 2021 und 2022 mischte sie beim Junior Eurovision Song Contest als Creative Director mit, 2023 unterstützte sie neben Österreich auch Armenien, Deutschland und Georgien bei der Bühnenumsetzung ihrer Beiträge in Liverpool.

„Liebe diese Welt der Scheinwerfer und Kameras“

Das musikalische Talent dürfte ihr quasi in die Wiege gelegt worden sein: Wie die „Kleine Zeitung“ berichtete, schrieb ihre Großmutter Hanneliese Kreißl-Wurth rund 200 Schlager und volkstümliche Lieder, darunter den Evergreen „Steirermen san very good“ für die Stoakogler.

Dass sie nun selbst als Kandidatin auf der Bühne in Malmö stehen werde, habe sie noch nicht ganz verstanden, so die Künstlerin im ORF-Interview: „Ich liebe diese Welt der Scheinwerfer und Kameras und die Tatsache, dass man dort Menschen in eine andere Welt mitnehmen kann. Diese Momente sind sehr wertvoll. Ich habe hart dafür gearbeitet und bin stolz, der Welt zu zeigen, was ich kann. Ich freue mich sehr darauf.“

Für ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz ist Kaleen „eine Künstlerin, die mit allen Wassern gewaschen ist – sie singt, sie tanzt, sie choreografiert und sie ist eine absolute ESC-Insiderin. Wir lassen also nichts aus, um auf der Bühne in Malmö ein großes Feuerwerk zu zünden.“

Gegen 36 Länder in Malmö

Nach dem Sieg von Sängerin Loreen mit „Tattoo“ im Vorjahr in Liverpool findet der Song Contest heuer – einmal mehr – in Schweden statt, Malmö wurde von den Veranstaltern als Austragungsort gewählt. 37 Länder gehen an den Start, in den Semifinal-Shows am 7. und am 9. Mai geht es um den Einzug ins große Finale am 11. Mai. In welchen der beiden Semifinale Kaleen antritt, wird bei einer Auslosung Ende Jänner entschieden.

Sängerin Kaleen, Österreichs Vertreterin beim Eurovision Song Contest 2024 in Malmö
ORF/Bubu Dujmic
Kaleen tritt in Malmö gegen Kandidatinnen und Kandidaten aus 36 weiteren Ländern an

Briten und Franzosen legen vor

Wie Kaleens Konkurrenz in Malmö aussieht, davon ist noch wenig bekannt, die meisten nationalen Vorausscheidungen finden erst im Februar oder gar Anfang März statt. Recht früh entschieden hat sich die britische BBC, die mit Olly Alexander einen echten Prominenten ins Rennen schickt. Mit seiner Elektropopband Years & Years gewann er das BBC-Talentscouting „Sound of 2015“, auch als Schauspieler ist er bekannt.

Alexander sorgte auch gleich für einen ersten Eklat der Song-Contest-Saision: Die israelische Botschaft in London warf ihm vor, einen propalästinensischen Brief eines queeren Bündnisses unterzeichnet zu haben. Generell wird erwartet, dass der Gaza-Krieg wohl beim Song Contest eine Rolle spielen wird.

Auch Frankreich schickt mit Slimane ein Schwergewicht ins Rennen, der Sänger ist regelmäßig in den Charts seines Landes zu finden. Von ihm ist auch bereits der Wettbewerbssong „Mon Amour“ veröffentlicht. Ansonsten stehen erst weitere vier Songs fest: Zypern schickt Silia Kapsis mit „Liar“ ins Rennen, Tschechien sendet Aiko mit „Pedestal“, für Slowenien tritt die vielseitige Sängerin und Harfenistin Raiven mit „Veronika“ an, für Albanien singt Besa „Zemren n’dore“.