Boeing lässt Airlines und Kontrolleure in Werkshallen

Der Flugzeughersteller Boeing will nach dem Beinaheunglück einer 737-9 Max seine Qualitätskontrollen überprüfen und Vertreter der Fluglinien in seine Werkshallen lassen.

Ein Boeing-Team werde die fraglichen Rumpfteile beim Zulieferer Spirit Aerosystems untersuchen, bevor sie zur Endmontage an den Flugzeugbauer geliefert werden, schrieb der Chef der Verkehrsflugzeugsparte, Stan Deal, gestern an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Und Boeing werde eigene Kontrollen extern überprüfen lassen.

Beschädigtes Vertrauen wiederherstellen

„Alles, was wir tun, muss den Anforderungen unseres Qualitätsmanagementsystems entsprechen“, schrieb Deal. Alle Beschäftigten müssten persönlich Verantwortung übernehmen. Mit den Maßnahmen will der Flugzeughersteller beschädigtes Vertrauen von Airlines und Passagieren wiederherstellen, nachdem am 5. Jänner 177 Menschen an Bord einer Boeing 737-9 Max nur knapp einem Unglück entgangen waren.

Laut Deal öffnet Boeing jetzt seine Produktionshallen für Fluggesellschaften, die Maschinen aus der 737-Reihe betreiben. Deren Vertreter sollen Produktion und Qualitätskontrollen selbst in Augenschein nehmen.

Auch Spirit werde Airline-Vertreter hereinlassen, „und wir werden aus den Erkenntnissen und Erfahrungen unserer Kunden lernen“, schrieb Deal weiter. Alaska Airlines hatte bereits am Wochenende angekündigt, eigene Kontrolleure zu Boeing zu schicken.