Nach Vulkanausbruch in Island: Rettungsaktion für Schafe

Nach dem Vulkanausbruch in der Nähe des isländischen Küstenortes Grindavik sitzen fast 300 Schafe weiterhin in ihren Ställen und auf Feldern fest. In einer waghalsigen Aktion sollen die Tiere nun gerettet werden, wie der „Guardian“ gestern berichtete.

Die Schafe wurden nach dem Vulkanausbruch, der sich am Sonntag ereignet hatte, von den Landwirten und -wirtinnen zurückgelassen. Die Tiere wurden seit Tagen weder gefüttert noch getränkt.

Teure Geräte statt Schafe

Tierschützer schlugen Alarm, nachdem sie Aufnahmen gesehen hatten, auf denen zu sehen war, wie teure Maschinen aus dem Gefahrenbereich geholt wurden, die Schafe hingegen nicht.

Ein Hubschrauber kreist in Island über einen Riss mit Lava
IMAGO/ZUMA Wire/Raul Moreno

Das Fischerdorf Grindavik wurde bereits einmal vor Weihnachten evakuiert, nachdem der nahe gelegene Vulkan Fagradalsfjall am 18. Dezember ausgebrochen war. In den Wochen danach kehrten einige Landwirte mit ihrem Vieh zurück.

Wegen des größeren Ausbruchs am Sonntag musste die Bevölkerung erneut ihr Dorf verlassen. Allerdings blieb dieses Mal das Vieh zurück. Gegenüber dem „Guardian“ sagten Tierschutzorganisationen, dass die Behörden offenbar gar nicht wussten, dass sich noch Vieh im Gefahrenbereich befindet.

Risse tun sich auf

Fachleute sehen aktuell keine Anzeichen mehr dafür, dass nach dem Vulkanausbruch neue Lava ausgetreten ist. Dennoch könne man den Vulkanausbruch noch nicht für beendet erklären. Es könnten sich in der Gegend weiterhin plötzlich Erdrisse auftun.

Die glühend heiße Lava hatte zum ersten Mal seit einem halben Jahrhundert in Island auch Häuser erfasst und zerstört. Grindavik liegt auf der Reykjanes-Halbinsel im Südwesten Islands, auf der es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Vulkanausbrüchen kam.