Hapag-Lloyd und Maersk planen langfristige Allianz

Deutschlands größte Containerreederei Hapag-Lloyd und die dänische Großreederei Maersk wollen sich im Frachtverkehr zusammentun und planen ab Februar nächsten Jahres eine langfristige Zusammenarbeit. Die Unternehmen wollen zusammen einen Flottenpool von rund 290 Schiffen mit einer kombinierten Kapazität von 3,4 Millionen Standardcontainern (TEU) bilden, wie beide Seiten heute mitteilten.

Die weltweit zweitgrößte Containerreederei Maersk will davon einen Anteil von 60 Prozent stellen, der Rest kommt von Hapag-Lloyd. Durch die Kooperation wollen die Konzerne eine Fahrplanzuverlässigkeit von über 90 Prozent erreichen.

Als Folge der Vereinbarung will Hapag-Lloyd die Reedereiallianz THE Alliance Ende Jänner 2025 verlassen. Das deutsche Unternehmen hatte sich 2017 mit weiteren Reedereien zu diesem Bündnis zusammengeschlossen. Maersk wiederum befand sich mit dem Weltmarktführer MSC in der 2M-Allianz – die beiden Unternehmen hatten allerdings bereits vor einem Jahr bekanntgegeben, dass sie künftig getrennte Wege gehen und diese Allianz nach zehn Jahren im Jänner 2025 enden wird.

Maersk: Krise könnte Monate dauern

Wegen der Angriffe der Huthis auf Handelsschiffe im Roten Meer warnte Maersk zuletzt vor monatelangen Behinderungen des Schiffsverkehrs. Die nötigen Umwege würden zu einer Unterbrechung der Lieferketten führen, die einige Monate andauern könnte, sagte Maersk-Chef Vincent Clerc heute auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos. „Hoffentlich kürzer, aber es könnte auch länger dauern, weil es so unvorhersehbar ist, wie sich diese Situation tatsächlich entwickelt.“

Mehr als 20 Hilfsorganisationen im Jemen verwiesen zudem auf die humanitären Folgen der Lage im Roten Meer. Die Krise im Jemen sei nach wie vor „eine der größten der Welt“, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung von 26 im Jemen tätigen Hilfsorganisationen. Eine „Eskalation“ würde die Situation für die ohnehin gefährdete Zivilbevölkerung „nur noch verschlimmern“.