Signa: Tauziehen um Finanzierung für Projektgesellschaften

Signa-Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg ist weiter auf Geldsuche, um die zahlreichen Projektgesellschaften der Immobiliengruppe zu finanzieren. Bis Montag hatte Grossnigg von Bestandsinvestoren der Signa Prime und Development rund 350 Mio. Euro gefordert, bis Dienstag laut Medienberichten dann nur mehr 150 Mio. Euro. An nachrangigen Signa-Genussscheinen gab es kein Interesse. „Meiner Meinung ist das Thema vom Tisch“, sagte AKV-Kreditschützerin Cornelia Wesenauer zur APA.

Zur Signa Prime gehören zahlreiche bekannte Immobilien in Innenstadtlagen, unter anderem in Berlin das Luxuskaufhaus KaDeWe, in Wien die Postsparkasse, das Park Hyatt und das Goldene Quartier und in Venedig das „Hotel Bauer“.

Die noch nicht insolventen Prime-Projektgesellschaften – etwa der Elbtower in Hamburg, das Lamarr in Wien und der Waltherpark in Bozen – benötigen weitere Finanzmittel, um die dort tätigen Firmen zu bezahlen und die Projekte voranzutreiben. In vielen Projektgesellschaften sind auch die Immobilien geparkt.

Verhandlungen über Massekredit

Für insolvente Immobilienprojekte ist nur mehr ein niedrigerer Verkaufspreis realisierbar. Nun werde wohl über einen Massekredit für die Signa Prime und Development für die Finanzierung der Projektgesellschaften verhandelt, erwartete AKV-Insolvenzexpertin Wesenauer. Ein Massedarlehen ist vorrangig gegenüber den Forderungen, die vor Insolvenzeröffnung aufgenommen wurden.

Nachdem die Bestandsinvestoren bisher nicht die notwendige Geldspritze bereitgestellt haben, will Sanierungsvorstand Grossnigg auch zur Finanzierung der Projektgesellschaften einzelne Immobilien verkaufen. Das kündigte er am Montag bei der ersten Gläubigerversammlung der Signa Prime und Signa Development an. Signa beantwortete Fragen zur Finanzierungssuche auf APA-Anfrage zuletzt nicht.