Bessere Bezahlung im Musikstreaming gefordert

Das Europaparlament macht sich für eine bessere Bezahlung von Musikerinnen und Musikern stark. In einer gestern mit großer Mehrheit angenommenen Resolution forderten die Abgeordneten, „das Ungleichgewicht bei der Verteilung der Einnahmen aus dem Musikstreamingmarkt zu beseitigen“, teilte das Parlament in Straßburg mit. Die Mehrheit der Urheber und Künstler werde mit Blick auf den Streamingmarkt derzeit nur sehr schlecht bezahlt.

Das Parlament will nun, dass die Vergütung strenger geregelt wird. Die Resolution ist rechtlich allerdings nicht verbindlich. Einen konkreten Gesetzestext müsste die EU-Kommission auf den Weg bringen. Nach dem Wunsch des Parlaments soll ein EU-Gesetzesentwurf Plattformen dazu verpflichten, ihre Algorithmen und Empfehlungstools transparent zu machen.

KI-Musik soll gekennzeichnet werden

Zudem schlagen die Abgeordneten vor, dass gekennzeichnet werden muss, wenn Lieder von künstlicher Intelligenz (KI) erschaffen wurden. Sie verweisen auch auf Studien, die zeigten, dass Einnahmen aus dem Streaminggeschäft in erster Linie großen Labels und einzelnen populären Künstlerinnen und Künstlern zugutekämen.

Als Nummer eins im Musikstreaming mit nach eigenen Angaben mehr als 570 Millionen monatlich aktiven Nutzerinnen und Nutzern gilt Spotify. Wie viel der Erlöse bei den Künstlern landet, hängt von deren Verträgen mit den Musikkonzernen ab. Spotify hatte im November angekündigt, dass ab 2024 nur noch Lieder mit mehr als 1.000 Abrufen im vergangenen Jahr bei Auszahlungen berücksichtigt würden. Weitere große Player im Musikstreaminggeschäft sind Apple und Amazon. Die beiden Großunternehmen veröffentlichen jedoch keine Nutzerzahlen.

Freudig reagierte die heimische Verwertungsgesellschaft AKM auf die Initiative des EU-Parlaments. „Der Bericht erkennt die erheblichen Probleme an, mit denen Urheberinnen und Urheber konfrontiert sind“, hieß es in einer Stellungnahme. AKM-Präsident Peter Vieweger verwies zudem auf die ökonomische Bedeutung der Kulturbranche für Europa.