Bulgarien: Unternehmer für Boykott österreichischer Waren

Bulgarische Unternehmer haben ihre Landsleute zum Boykott österreichischer Waren und Dienstleistungen aufgerufen. Der Industriellenverband AIKB in Sofia begründete seinen Appell gestern mit Österreichs Widerstand gegen den Wegfall der Grenzkontrollen an den bulgarischen Landgrenzen. Das führe zu Verlusten in Milliardenhöhe, beklagte der Verband.

Bulgarien soll ebenso wie das benachbarte Rumänien am 31. März 2024 dem grenzkontrollfreien Schengen-Raum nur mit seinen Luft- und Seegrenzen beitreten. Über die Aufhebung der Kontrollen an den Landgrenzen soll später entschieden werden.

„Sollte jeder Vierte, der österreichische Waren und Dienstleistungen benutzt hat, sie nun nicht mehr nutzen, würde das zum Rückgang des Umsatzes dieser Unternehmen um ein Viertel führen“, sagte AIKB-Chef Wassil Welew.

Soll Bereitschaft für „gemeinsame Lösung“ erhöhen

Das werde nicht zum Bankrott dieser Unternehmen oder zu Kündigungen von Mitarbeitern führen, werde die österreichischen Unternehmen aber ermutigen, sich aktiver für eine gemeinsame Lösung einzusetzen, meinte Welew.

In dem südöstlichen EU-Land Bulgarien ist eine Reihe großer österreichischer Unternehmen tätig – unter anderem EVN, Raiffeisen, OMV, Vienna Insurance Group, Uniqa, Wienerberger und Telekom Austria. Auch in Rumänien gab es Aufrufe zum Boykott österreichischer Unternehmen.