Geldwäscheurteil: 20 Jahre Haft für Katars Ex-Finanzminister

Der frühere Finanzminister von Katar, Ali Scharif al-Emadi, muss wegen milliardenschwerer Geldwäsche und anderer Vergehen 20 Jahre in Haft. Außerdem verurteilte ihn ein Gericht des Emirats zur Zahlung von umgerechnet 15,4 Milliarden Euro Strafe, wie aus Unterlagen hervorging, die die Nachrichtenagentur Reuters heute einsehen konnte.

Die Richter befanden Emadi der Geldwäsche im Volumen von 5,2 Milliarden Euro, der Bestechung und des Machtmissbrauchs für schuldig. Das Urteil, gegen das Emadi Berufung einlegen kann, ist vom 10. Jänner. Es blieb unklar, ob er von diesem Recht Gebrauch gemacht hat.

In dem Prozess standen neben Emadi auch Scheich Nawaf bin Jassim bin Jabor Al Thani und 14 weitere Personen unter Anklage. Scheich Nawaf, ein hochrangiges Mitglied der katarischen Herrscherfamilie, wurde wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder zu sechs Jahren Haft und umgerechnet 208 Millionen Euro Strafe verurteilt.

Derart öffentlichkeitswirksame Korruptionsverfahren sind in Katar ungewöhnlich. Hochrangige Persönlichkeiten des Emirats müssen sich nur selten öffentlicher Kritik stellen oder Strafverfolgung befürchten.