Ecuador: Zu Angriff ermittelnder Staatsanwalt ermordet

In dem von einem brutalen Machtkampf zwischen Drogenkartellen und Regierung erschütterten Ecuador ist der Staatsanwalt ermordet worden, der die Ermittlungen zu einer aufsehenerregenden Geiselnahme in einem Fernsehstudio leitete.

Cesar Suarez wurde gestern in der Hafenstadt Guayaquil in seinem Auto erschossen, wie die Behörden mitteilten. Fotos zeigten das von zahlreichen Kugeln durchschlagene Seitenfenster des weißen SUV.

Generalstaatsanwältin Diana Salazar betonte in einem Internetvideo als Reaktion auf Suarez’ Ermordung, „die Banden organisierter Kriminalität, die Verbrecher, die Terroristen“ würden die Justizbehörden nicht von ihrer Arbeit abhalten.

Schwerbewaffnete maskierte Männer hatten am 9. Jänner während einer Livesendung ein Studio des staatlichen Fernsehsenders TC in Guayaquil gestürmt. Sie nahmen dabei kurzzeitig mehrere Journalisten und andere Mitarbeiter als Geiseln. Polizisten beendeten die Geiselnahme schließlich. Staatsanwalt Suarez sollte herausfinden, welche Bande hinter dem Angriff stand.

Ecuador liegt zwischen Kolumbien und Peru, den beiden größten Kokainproduzenten der Welt, galt aber lange als vergleichsweise friedlich und stabil. In den vergangenen Jahren wurde das Land dann selbst zu einer Drehscheibe für den internationalen Drogenhandel.