Bauerndemo lässt Wogen zwischen ÖVP und FPÖ hochgehen

Für morgen kursieren im Internet Aufrufe zu einer Bauerndemonstration in Wien auf dem Ballhausplatz. Angemeldet wurde die Demo von der FPÖ, das Motto lautet „Zukunft unserer Landwirtschaft“. Die FPÖ gehe von 200 bis 300 Teilnehmern aus, geht aus der Anmeldung hervor. Das sorgte mittlerweile für Streit zwischen ÖVP und FPÖ. FPÖ-Agrarsprecher und -Nationalrat Peter Schmiedlechner rief auf Facebook zur Teilnahme auf.

Die Replik des ÖVP-Bauernbundes ließ nicht lange auf sich warten. „Die FPÖ instrumentalisiert die Bauern für ihre Parteizwecke“, so die Interessenvertretung, man distanziere sich von „Wahlkampfspielchen“. Es sei besser, seine Meinung in den zuständigen Gremien zu vertreten. Dort sei die FPÖ aber nicht vertreten.

Weiters betonte der Bauernbund zu der geplanten Demo: „In Österreich gibt es einen großen Unterschied zum deutschen Nachbarland, wo derzeit Proteste herrschen: In Österreich sind die Bäuerinnen und Bauern in der Bundesregierung vertreten.“

FPÖ-Politiker mit Weidel bei Demos

Bereits am Montag hatte die FPÖ ihre Unterstützung für die zu Ende gegangene Bauerndemonstration in Deutschland kundgetan. Es gebe volle Unterstützung von FPÖ-Verfassungssprecherin Susanne Fürst und FPÖ-Landwirtschaftssprecher Schmiedlechner, „die an der Seite zahlreicher AfD-Politiker rund um die Bundessprecherin und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel an der Kundgebung teilnahmen“, hieß es in einer Aussendung.

Laut FPÖ haben die heimischen Bauern und Bäuerinnen mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. „Die Bauern werden von den Regierungen an die Wand gespielt, Auflagen und Richtlinien werden immer mehr“, so Schmiedlechner.

Einkünfte für Bauern stiegen deutlich

Für 2024 hat die österreichische Bundesregierung das Agrarbudget auf 3,07 Mrd. Euro angehoben, das sind um 129,5 Mio. Euro mehr als 2023. Laut dem jährlichen Grünen Bericht betrugen 2022 die Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft im Durchschnitt aller Betriebe 45.757 Euro pro Betrieb und erhöhten sich damit um 13.611 Euro (plus 42,3 Prozent) zu 2021.

Je Biobetrieb betrugen sie durchschnittlich 37.416 Euro (plus 18,2 Prozent zu 2021) und je Bergbauernbetrieb durchschnittlich 34.603 Euro (plus 44,8 Prozent zu 2021). Bezogen auf den Arbeitseinsatz konnte ein durchschnittlicher Betrieb 34.507 Euro Einkünfte je betrieblicher Arbeitskraft erzielen. Für 2023 werden allerdings geringere Zahlen erwartet.