Statistik: Mehr Bildung zahlt sich im Arbeitsleben aus

Neun von zehn Menschen in Österreich bleiben über die Pflichtschule hinaus im Bildungssystem und erreichen damit langfristige Verdienst- und Einkommensvorteile.

Das geht aus dem neuesten bildungsbezogenen Erwerbskarrierenmonitoring (BibEr) der Statistik Austria hervor, das gemeinsam mit und im Auftrag des Arbeitsministeriums und des AMS durchgeführt wird.

Ein über die Pflichtschule hinausgehender Bildungsabschluss steigere die Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich, so die Statistik Austria. Nach einer Lehre oder berufsbildenden mittleren Schule (BMS) gelinge der Einstieg in die Erwerbstätigkeit besonders schnell, das Risiko eines Arbeitsplatzverlusts sei gering und die Einstiegseinkommen mehr als doppelt so hoch wie mit einem Pflichtschulabschluss, so Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas.

Schwieriger Einstieg für Pflichtschulabsolventen

Pflichtschulabgängerinnen und -abgänger brauchen doppelt so lange für einen Berufseinstieg wie BMS-Absolventen. Mit höheren formalen Ausbildungsabschlüssen werden auch die Verdienstmöglichkeiten besser – jedoch nur bedingt mit der Höhe der formalen Ausbildung ansteigend.

So verdienen Personen mit einem BHS- bzw. Lehrabschluss 18 Monate nach Abschluss im Median etwa das Gleiche (BHS: 2.387 Euro; Lehre: 2.421 Euro) und Personen mit einem AHS- bzw. BMS-Abschluss etwas weniger (AHS: 1.912 Euro; BMS: 2.210 Euro).

Männer verdienen durchgehend mehr

Generell zeigt sich über alle formalen Bildungsabschlüsse hinweg, dass Männer teilweise deutlich mehr verdienen als Frauen (Medianeinkommen 18 Monate nach Lehrabschluss bei Männern: 2.642 Euro; Frauen: 1.997 Euro). Das liegt einerseits an der Berufswahl, andererseits bleibt der Abstand auch innerhalb der Berufe bestehen.

Ein Einstieg auf den Arbeitsmarkt gelingt nach Lehre und BMS besonders schnell. Absolventen und Absolventinnen einer allgemeinbildendenden höheren Schule (AHS) ohne formale Berufsausbildung benötigen hingegen im Durchschnitt 7,2 Monate für den Berufseinstieg. Nur 8,3 Prozent aller Pflichtschulabsolventen, die keine weitere Ausbildung besuchen, sind im zweiten Jahr nach dem Abschluss durchgehend erwerbstätig.